- Project Runeberg -  Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie, die Erkenntniskritik als Metaphysik /
342

(1912) [MARC] Author: Adolf Phalén
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342 A. Phalen,
Standpunkt in mich, in das Subjekt, dass ich die Baumblätter nicht
als schwarz, sondern als grün, die Sonne rund und nicht viereckig
sehe, den Zucker süss und nicht bitter schmecke; dass ich den
ersten und zweiten Schlag einer Uhr als sukzedierend, und nicht
neben einander, noch den ersten als Ursache, auch nicht als Wir-
kung des zweiten bestimme u. s. f. — — —. Aus der Natur des
Dinges-an-sich und der äusserlichen Reflexion hat sich ergeben,
dass dieses Äusserliche selbst sich zum Dinge-an-sich bestimmt,
oder umgekehrt zur eigenen Bestimmung jenes ersten Dinges-an-
sich wird. Das Wesentliche der Unzulänglichkeit des Standpunkts
besteht nun darin, dass sie an dem abstrakten Dinge-an-sich als
einer letzten Bestimmung festhält und die Reflexion, oder die Be-
stimmtheit und Mannigfaltigkeit der Eigenschaften dem Dinge-an-
sich gegenüber stellt, indem in der Tat das Ding-an-sich we-
sentlich jene äusserliche Reflexion an ihm selbst hat, und sich zu
einem mit eigenen Bestimmungen, mit Eigenschaften begabten be-
stimmt, wodurch sich die Abstraktion des Dinges, reines Ding-an-
sich zu sein, als eine unwahre Bestimmung erweist.»^ Es ist also
das ausserhalb der Reflexion fallende und als solches unbestimmte
Ding an sich, das in der Reflexion gewusst und damit bestimmt
wird. Die Existenz des unbestimmten, unwissbaren Dinges an sich
ist demnach nicht verneint, oder genauer, sie ist sowohl bejaht als
verneint. Es giebt ein unbestimmtes, unwissbares Ding an sich,
dieses ist aber auch bestimmt und wissbar und damit nicht Ding
an sich in dem früheren Sinne. Der Fehler des transzendentalen
Idealismus besteht darin, dass er das Ding an sich als nur unbe-
stimmt und unwissbar fasst. — Eine von Hegel selbst nicht gezo-
gene Konsequenz ist natürlich die, dass es etwas Bestimmtes giebt,
das doch unwissbar ist. Wenn es das ünwissbare, das bestimmt
wird, ist, das die Bestimmungen hat, so muss es auch etwas un-
wissbares Bestimmtes geben, zugleich damit, dass es als bestimmt
gewusst wird.
Von den drei verschiedenen Paaren von Gegensätzen zwischen
Subjekt und Objekt, die Rickert unterscheidet^, können zwei als
oben erwähnt bezeichnet werden, wenigstens was den Subjekts-
begriff angeht, nämlich das Bewusstsein überhaupt und das indi-
viduelle, psychologische Bewusstsein. Der erste Subjektsbegriff’

Log. 1 2, S. Ii21— 128.
* Der Gegenstand der Erkenntnis, S. 11 ff., S. 20 ff.; Die Grenzen der
naturwissenschaftlichen Hegriffsbildung, S. 158 ff.

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