- Project Runeberg -  Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie, die Erkenntniskritik als Metaphysik /
345

(1912) [MARC] Author: Adolf Phalén
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Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie. 345
senkt, die Freiheit selbst sein? Dann aber kann doch von diesem
Willen unmöghch behauptet werden, dass er nicht bei sich, son-
dern mit dem Objekt verwickelt sei und eben darin seine Endlich-
keit bestehe.»^ Eine Kritik, die lediglich in einem derartigen Hin-
weis darauf besteht, dass bei Hegel das Subjektive auch etwas
Objektives ist und umgekehrt, erscheint eigentümlich, da Hegel ja
selbst nachweisen will und an der angeführten Stelle direkt sagt,
dass die Begriffe dialektisch sind. Sei es auch noch so richtig,
dass das Subjektive nicht das Objektive und das Objektive nicht
das Subjektive sein kann, so kann die blosse Behauptung davon
oder der Hinweis darauf gegenüber Hegel und in einer Kritik des-
selben wohl keinen Wert besitzen. Man brauchte dann auf die-
selbe Weise nur zu sagen, dass Sein ja nicht Nichts, die Identität
nicht Unterschied, das Denken nicht die Natur sein kann u, s. w.
Das Eigentümliche ist aber, dass Ulrigi selbst annimmt, dass das
Denken seinem Begriff nach ebensowohl widersprechend als iden-
tisch ist. Bei ihm tritt vielleicht noch deutlicher als bei anderen
Hegelkritikern hervor, dass sie bei der Kritik Hegels in Wirklich-
keit sich auch gegen sich selbst wenden. »Aus dem Satze der
Identität ergiebt sich nun aber unmittelbar sein Gegensatz, der
Satz der Nichtidentität : a ist zugleich nicht gleich a, indem das
erste a nicht das zweite ist, oder weil a, indem es sich auf sich
bezieht (d. h. sich selbst gleich ist), zugleich sich in sich dirimiert,
womit es sich selbst erst gegenübersteht und sich auf sich zu be-
ziehen vermag. — — —. Denn das Denken, indem es notwendig
sich selbst als seiend denkt, mithin das Sichdenken, ist 1) einfaches
Denken, 2) gedachtes Denken, das von dem einfachen Denken sich
unterscheidet, und doch zugleich selbst Denken, mithin mit dem
ersten Denken auch zugleich identisch ist.»^ Ebenso nimmt er
hiermit den Gegensatz als in einer Einheit gegeben an. Ausser den
beiden angegebenen Momenten wird in dem Denken auch unter-
schieden »3) der aufgehobene Gegensatz oder die konkrete unter-
schiedene Einheit des Denkens und des Gedankens mit sich wie
mit dem Sein.»^ Der Fehler bei Hegel soll der sein, dass er an-
nimmt, das Sein und das Nichts verschwänden in dem Werden
und blieben nicht auch als Sein und Nichts bestehen. »Wäre
^ Ulrici, Über Prinzip und Methode der Hegeischen Philosophie, S. 146
—149.
•’
S. 50.
3 S. 53.

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