- Project Runeberg -  Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie, die Erkenntniskritik als Metaphysik /
349

(1912) [MARC] Author: Adolf Phalén
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Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie. 349
diesem. Das Subjekt selbst als leere Form setzt etwas Anderes,
ein Objekt, voraus. Als Inhalt der Erkenntnis ist dieses indessen
den Voraussetzungen gemäss selbst subjektiv. Das Andere als die
subjektive Form ist Objekt, ein Ding an sich, als Inhalt der Form
aber ist es subjektiv. Nun forderte jedoch die subjektive Form
einen Inhalt, der nicht subjektiv war, ein Ding an sich, wie aber
ein Ding an sich Inhalt der Erkenntnis sein kann, war nicht er-
klärt. Die Frage bleibt ungelöst bestehn. Kant kommt demnach
nie zur Einsicht der vollen Bedeutung des Problems, das er auf-
stellt, wie objektive Erkenntnis möglich ist, dass nämlich dies eine
Forderung in sich schliesst, aus dem Subjekt das Objekt und da-
mit jeden Inhalt der Erkenntnis herzuleiten. Er hält es für hin-
reichend, dass der allgemeine Begriff des Objekts aus dem Subjekt
hergeleitet wird, und dass die empirische Mannigfaltigkeit ohne
weiteres als nur gegeben angenommen werden kann. Damit ist
das Objekt als ein besonderer Begriff behandelt, neben der empi-
rischen Mannigfaltigkeit, als die formelle Einheit dieser aber ist es
nicht ohne diese möglich und kann nicht aus dem Subjekt erklärt
werden, ohne dass auch der Inhalt daraus hergeleitet wird. Es
genügt nicht, dass das abstrakt Objektive mit dem Subjekt identi-
fiziert wird, denn damit bleibt doch in der Erkenntnis etwas von
dem Subjekt Unabhängiges bestehen, und die Frage kehrt wieder.
— Indessen geht aus dem Dargelegten hervor, wie Kant in seinem
Gedankengang von seinen subjektivistischen Voraussetzungen ge-
leitet wird. Nach dem Gesagten bedarf dies ja keines weiteren
Nachweises mehr. In diesen Voraussetzungen lag ja einerseits,
dass das Erkenntnisproblem damit gelöst war, dass das Objekt
seinem allgemeinen Begriff nach aus dem Subjekt hergeleitet wurde.
Die in dem Objekt verknüpfte Mannigfaltigkeit dagegen brauchte
nicht hergeleitet zu werden. Andererseits lag darin die Forderung,
dass das Subjekt in sich nicht nur den allgemeinen Objektsbegriff,
sondern auch jeden besonderen Begriff aufnehmen, dass aller In-
halt der Erkenntnis aus dem Subjekt hergeleitet werden sollte.
Hierin hegt dann auch, dass ein von dem Subjekt Unabhängiges,
ein Ding an sich, angenommen ist, zugleich damit dass es verneint
ist. Kant giebt also nicht dem Problem die ganze Bedeutung, die
konsequenterweise darin liegt, aus dem Subjekt die Erkenntnis
sowohl der Form als dem Inhalt nach zu erklären.
Dies tut jedoch, wenigstens in höherem Grade, Fichte. Die
Aufgabe der Philosophie ist nach ihm die, die Erfahrung zu er-

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