- Project Runeberg -  Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie, die Erkenntniskritik als Metaphysik /
356

(1912) [MARC] Author: Adolf Phalén
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356 A. Phalen,
stimmte, Null, ist. Bei Fichte war das Prinzip das Subjekt als
das Unbestimmte. Bei Schelling sollte es dann die reine Unbe-
stimmtheit weder als Subjekt noch als Objekt sein. Aus der ab-
soluten Identität soll die Duplizität oder die Subjekt-Objektivität,
deren Indifferenz sie ist, das Bewusstsein, die Endlichkeit, herge-
leitet werdend Fichte war hierbei von dem Nicht-Ich als ur-
sprünglich gegeben ausgegangen, und nur hierdurch wurde die
Deduktion gefordert. Andererseits findet sich bei ihm, wie wir
später sehen werden, auch der Gedanke, dass das Nicht-Ich wirk-
lich seinen Grund in Etwas hat, nämlich in dem sittlichen Sollen.
Das Nicht-Ich ist ursprünglich gegeben und damit die Deduktion
gefordert. Diese kann nicht durchgeführt werden, ihre Vollendung
ist aber gefordert. Hierin hegt sowohl die Annahme, dass die
Deduktion nicht durchgeführt werden kann, dass also die Sittlich-
keit ihren Grund in dem ursprünglich gegebenen Nicht-Ich hat,
als auch umgekehrt die, dass sie durchgeführt werden kann, dass das
Nicht-Ich nicht ursprünglich gegeben ist, sondern seinen Grund in
der Sittlichkeit und damit in dem Ich hat. Fichte hat aber nicht
diese Gedanken als einen einzigen gemeint. Er hat nicht diese
Doppelheit reflektiert und die Gedankengänge verbunden. Dies tut
auch Schelling nicht. Gleichwie bei Fichte wohl die Seite über-
wiegt, dass das Nicht-Ich ursprünglich gegeben und die Deduk-
tion nur gefordert, der Widerspruch unlösbar, die Vereinigung aber
doch Ziel für das sittliche Streben ist, so tritt bei Schelling mehr
die hervor, dass das endUche Bewusstsein (die Differenz) not-
wendig aus der absoluten Einheit (der Indifferenz) hervorgeht. »Es
muss aber auch dargetan werden, wie das endliche Bewusst-
sein (die Differenz) aus der absoluten Einheit (Indifferenz) notwen-
dig hervortrete, eine Frage, welche die WL. abweist, indem sie
die absolute Einheit ursprünglich in Beziehung zu der relativen
Einheit des Wissens setzt. ScheUing aber, der alles in die ver-
schlossene Nacht des absoluten Bewusstseins versenkt, muss wie-
der vom Standpunkte des Ewigen selbst, ohne ausser der höchsten
Idee etwas vorauszusetzen, zum Ursprünge des wirkhchen Be-
wusstseins und der Absonderung des Endlichen gelangen»^. Da-
her kann auch die Durchführung der Deduktion nicht bloss gefordert
’ BURMAN, S. 270.
^ BuRMAN, S. 281. Doch tritt auch bei Schelling der andere, »transzen-
dentale» Gesichtspunkt hervor (S. 289).

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