- Project Runeberg -  Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie, die Erkenntniskritik als Metaphysik /
358

(1912) [MARC] Author: Adolf Phalén
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358 A. Phalen,
gänge und sieht sie als widersprechend ein, da sie aber von den
gegebenen Voraussetzungen aus notwendig sind, so müssen sie, da
die Voraussetzungen nicht verworfen werden, beide als wahr an-
genommen werden. Der Widerspruch ist daher nach Hegel selbst
wahr und widerspruchslos, gleichwie das Widerspruchslose wider-
sprechend ist.
Aus der obigen Darstellung geht auch hervor, wie diese ver-
schiedenen Gedankengänge aus den subjektivistischen Vorausset-
zungen verstanden werden können. Die Subjekt-Objektivität kann
ja, wie gezeigt, selbst als einseitiges Subjekt gefasst werden, sie ist
das Subjekt in dem Bewusstsein als eins mit dem Objekt. Auf
diese Weise ist sie und ist zugleich nicht einseitiges Subjekt.
Mit dem Subjekt ist indessen das Objekt gegeben, und wenn es
auch eins mit dem Subjekt sein soll, so bleibt es doch zugleich
als etwas Anderes als dieses bestehn. Es ist sowohl bejaht als
verneint. Damit ist indessen die Forderung gegeben, dass das Ob-
jekt aus dem Subjekt hergeleitet werden soll, zugleich damit dass
anerkannt ist, dass diese unmöglich durchzuführen ist. Das Sub-
jekt bleibt stets abstrakt und formal. — Andererseits ist die Sub-
jekt-Objektivität als Identität von Subjekt und Objekt weder das
eine noch das andere. Sie ist nicht Subjekt, denn das Subjekt als
eins mit dem Objekt ist nicht länger Subjekt. Sie ist auch nicht
Objekt, denn das Objekt als eins mit dem Subjekt ist nicht länger
Objekt. Sie ist also weder Subjekt noch Objekt, eine andere Be-
stimmtheit ist hier aber nicht gedacht. Sie ist das absolute Un-
bestimmte. Aus diesem müssen dann sowohl Subjekt als Objekt
hergeleitet werden. Solchenfalls müssen indessen in diesem abso-
luten Indifferenten sowohl Subjekt als Objekt gedacht sein. Damit
werden sie aber selbst absolut unbestimmt. Die Deduktion wird
also ein Vertilgen ihrer Bestimmtheit als Subjekt und Objekt,
wodurch sie in der reinen Indifferenz verschwinden. — Schliess-
lich kann betont werden, dass die Subjekt-Objektivität die reine
Indifferenz ist, die Indifferenz aber als Differenz. Die Subjekt-
Objektivität ist die Differenz und zwar dasselbe wie die Diffe-
renz. Sie ist aber auch die Indifferenz und dasselbe wie die In-
differenz. Sie ist die Indifferenz als Differenz, die Substanz als
Subjekt Wie dieser Gedanke in dem Hegeischen System näher
entwickelt wird, ist ja oben gezeigt worden. Dass es für Hegel
unmöglich ist, diesen Gedanken durchzuführen, und dass demnach
auch bei ihm die Deduktion unausgeführt bleibt, ist eine andere
Sache. Er meint jedoch selbst, dass die Identität durchgeführt und

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