- Project Runeberg -  Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie, die Erkenntniskritik als Metaphysik /
362

(1912) [MARC] Author: Adolf Phalén
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362 A. Phalen,
Fehler in dem gewöhnlichen Schliessen, dass die Prämissen un-
bewiesen sind, wird also dadurch aufgehoben, dass Prämissen und
Schluss gegenseitig einander beweisen. Dass der fortschreitende
Beweis in der Wissenschaft nicht ein gewöhnliches Schliessen ist,
bedeutet demnach, dass das in demselben Vorausgehende, die
Prämissen, nicht hioss Grund, sondern auch Folge ist. Stellen-
weise könnte es scheinen, als wenn Hegel meinte, dass nur das
in der Entwicklung Spätere Grund wäre. »Wie weiterhin be-
trachtet werden wird, so besteht der wahre Schluss von einem
Endlichen und Zufälligen auf ein absolut notwendiges Wesen nicht
darin, dass von dem Endlichen und Zufälligen als dem zum Grande
liegenden und liegen bleibenden Sein, sondern dass, was auch un-
mittelbar in der Zufälligkeit liegt, von einem nur fallenden, sich
an sich selbst widersprechenden Sein aus, auf ein absolut Not-
wendiges geschlossen oder dass vielmehr aufgezeigt wird, das zu-
fällige Sein gehe an sich selbst in seinen Grund zurück, worin es
sich aufhebt, — ferner dass es durch dies Zurückgehen den Grund
nur so setze, dass es sich selbst vielmehr zum Gesetzten macht. »^
Darin, dass nur das Vermittelte bewiesen ist, und dass der Fort-
gang ein Fortgang von dem Unmittelbaren zu dem Vermittelten
ist, liegt andererseits, dass das im Prozess Nachfolgende allein
Folge ist. Der eigentliche Gedankengang bei Hegel ist jedoch der,
in welchem diese beiden Gedanken vereinigt sind. »Vermöge der
aufgezeigten Natur der Methode stellt sich die Wissenschaft als
einen in sich geschlungenen Kreis dar, in dessen Anfang, den ein-
fachen Grund, die Vermittelung das Ende zurückschlingt, .»*
Ebenso zeigt es sich in der Entwicklung des Grundes, dass dieser
selbst das Begründete ist. »Die Reflexionsbestimmung, insofern
sie in den Grund zurückgeht, ist ein erstes, ein unmittelbares Da-
sein überhaupt, von dem angefangen wird. Aber das Dasein hat
nur noch die Bedeutung des Gesetztseins und setzt wesentlich
einen Grund voraus; in dem Sinne, dass es ihn vielmehr nicht
setzt; dass dies Setzen ein Aufheben seiner selbst, das Unmittel-
bare vielmehr das Gesetzte und der Grund das Nichtgesetzte ist.
Wie es sich ergeben hat, ist dies Voraussetzen, das auf das
Setzende rückschlagende Setzen, der Grund ist als das aufgeho-
bene Bestimmtsein nicht das Unbestimmte, sondern das durch sich

Log. I2, S. 71.
’^
Log. II, S. 341

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