- Project Runeberg -  Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie, die Erkenntniskritik als Metaphysik /
363

(1912) [MARC] Author: Adolf Phalén
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Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie. 363
selbst bestimmte Wesen, aber als unbestimmt oder als aufgeho-
benes Gesetztsein Bestimmtes. Er ist das Wesen, das in seiner
Negativität mit sich identisch ist. Die Bestimmtheit des Wesens
als Grund wird hiermit die gedoppelte, des Grundes und des Be-
gründeten. Sie ist erstens das Wesen als Grund, bestimmt das
Wesen zu sein gegen das Gesetztsein, als Nichtgesetztsein. Zwei-
tens ist sie das Begründete, das Unmittelbare, das aber nicht an
und für sich ist, das Gesetztsein als Gesetztsein. »^ Der Grund ist
also selbst durch das begründet, dessen Grund er ist.
Es ist bereits oben gezeigt worden, dass, wenn der Grund als
das gedacht wird, durch das das Begründete ist, aus dem es
hervorgeht, welcher Gedanke eben in dem erkenntnistheoretischen
Problem gegeben war, das Grund-Folge Verhältnis doppelt wird.
Der Grund ist dann auch nur durch die Folge. — Es lag auch in
diesem Problem, dass die Wirklichkeit eine Schlusskette bilden
muss. Aus dem Subjekt sollte alles Andere hergeleitet und be-
wiesen werden. Ferner sollte diese Kette entweder einen Anfang
und ein Ende haben, oder auch sollte sie einen Kreis bilden. Im
ersteren Falle musste sie von einem Prinzip ausgehn, das nicht
selbst bewiesen zu werden braucht, oder das an sich selbst be-
wiesen ist. Das, was für das Subjekt ist, war ja den Vorausset-
zungen gemäss notwendig aus dem Subjekt als seinem Grunde
bewiesen. Das, was ist, ist für das Subjekt. Das Wirkliche ist
daher das Bewiesene. Der erste Ausgangspunkt muss dann, wenn
ein solcher angenommen wird, durch sich selbst bewiesen sein.
Das Subjekt, wovon dem Problem gemäss ausgegangen werden
muss, ist ja auch für sich. Es ist also aus sich selbst bewiesen.
Andererseits ist aber das Subjekt in dem Ausgangspunkt das ab-
solut Unmittelbare und damit Undifferenzierte. Als nicht in sich
eine Differenz enthaltend, kann es nicht durch sich selbst bewiesen
sein. Da es nun als wirkUch doch bewiesen sein muss, kann es
nur aus dem hergeleitet sein, das die eigene Folge von ihm ist.
Damit wird das Grund-Folgeverhältnis doppelt. Wird also betont,
dass das Subjekt für sich ist, so ist es durch sich selbst bewiesen,
wird dagegen betont, dass es rein undifferenziert ist, so muss es
durch etwas Anderes in dem Prozess bewiesen sein. Wird endlich
zugleich betont, dass dieses letztere eben als Späteres Folge ist’,
so hat der Grund seinen Grund in seiner Folge, das Grund-
Folgeverhältnis wird doppelt.
1 Log. I2, S. 75.

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