- Project Runeberg -  Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie, die Erkenntniskritik als Metaphysik /
365

(1912) [MARC] Author: Adolf Phalén
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Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie. 365
eine analytische Verbindung in dem Urteil zu denken, oder auch
muss das Urteil rein identisch gedacht werden. Analytische Ver-
bindung wird also zu reiner Identität. Wir sehen nun aber auch
hiervon ab und nehmen synthetische Verbindung zwischen dem
Moment in dem Subjekt und dem Ganzen an, und analytische nur
zwischen dem Prädikat und dem Moment in dem Subjekt. Die
analytische Verbindung als solche ist dann jedenfalls reine Identi-
tät, reines Zusammenfallen. Man kann dann nicht sagen, dass
die analytische Verbindung Identitätsverbindung und synthetische
Verbindung ist, denn man hat dann jedenfalls eine andere Art
Verbindung angenommen als die synthetische, nämlich Identitäts-
verbindung, die nicht synthetisch ist, und man kann nicht eine
neue Art dadurch erhalten, dass man eine Verbindung zwischen
einem Begriff und einem anderen denkt, die Identitätsverbindung
ist, und dann zwischen diesem anderen und einem dritten eine
Verbindung, die synthetische Verbindung ist. Dadurch erhalte ich
nur eine zusammengesetzte Verbindung, nicht eine neue Art. Auch
kann es nicht Kants Meinung sein, dass die Arten des Urteils
eigentlich synthetische und identische Urteile sind, und dass eine
zusammengesetzte Verbindung von oben angegebener Art analytisch
genannt würde, denn das analytische Urteil soll ein Urteil durch
blosse Identität sein. Die analytische Verbindung als solche ist
also reine Identität, reines Zusammenfallen. Man kann dann nicht
sagen, dass jede wirkliche Verbindung sowohl analytisch als syn-
thetisch ist, und dass damit die analytische Verbindung stets durch
das synthetische eingeschränkt und demnach nicht rein analytisch
ist. Solchenfalls wäre jede wirkliche Verbindung ein Widerspruch.
Die analytische Verbindung bedeutet ja nämlich Verbindung durch
reine Identität. Wird angenommen, dass in dem analytischen Ur-
teil das Prädikat durch Identität mit dem Subjekt verbunden ist,
so muss es entweder mit demselben oder mit einer Bestimmung
oder einem Teil, Moment oder Element, oder wie man dies aus-
drücken will, in dem Subjekt zusammenfallen. Damit aber ist ein
reines Identitätsverhältnis angenommen. Dieses kann aber nicht
eine Art neben eingeschränktem, teilweisem Identitätsverhältnis
sein, denn dass das Identitätsverhältnis rein ist, kann nur bedeuten,
dass es nicht eingeschränkt ist. Identitätsverhältnis und reines
Identitätsverhältnis müssen dann dieselbe Sache sein. »Rein» fügt
ja keine Bestimmung der Sache hinzu, sondern besagt, dass sie
nicht mit anderem vermischt ist. Solchenfalls kann aber das Iden-

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