- Project Runeberg -  Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie, die Erkenntniskritik als Metaphysik /
367

(1912) [MARC] Author: Adolf Phalén
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Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie. 367
Ausdruck, dass er ungeeignet sei, da die Synthese nur eine äus-
sere Verbindung ist, diesem Mangel soll aber dadurch abgeholfen
werden, dass die Synthese mit ihrem Gegensatze vereinigt wird.
Jedes Urteil ist dann zugleich synthetisch und analytisch. Ein ana-
lytisches Urteil ist für Hegel ein solches Urteil, wo das Prädikat
mit dem Subjekt zusammenfällt, ein rein identisches Urteil, was,
wie wir gesehen, konsequenterweise auch Kants Meinung hätte
sein müssen, obwohl er diese Konsequenz nicht gezogen hat. »Das
Unterscheidende des analytischen Erkennens hat sich bereits dahin
bestimmt, dass ihm als der ersten Prämisse des ganzen Schlusses
die Vermittlung noch nicht angehört, sondern dass es die unmit-
telbare, das Anderssein noch nicht enthaltende Mitteilung des Be-
griffes ist, worin die Tätigkeit sich ihrer Negativität entäussert.
Jene Unmittelbarkeit der Beziehung ist jedoch darum selbst Ver-
mittlung, denn sie ist die negative Beziehung des Begriffs auf das
Objekt, die sich aber selbst vernichtet und sich dadurch einfach
und identisch macht. Diese Reflexion-in-sich ist nur ein Subjek-
tives, weil in ihm Vermittlung der Unterschied nur noch als der
vorausgesetzte ansichseiende, als Verschiedenheit des Objekts in
sich vorhanden ist. Die Bestimmung, die daher durch diese Be-
ziehung zu Stande kommt, ist die Form einer Identität, der ab-
strakten Allgemeinheit. Das analytische Erkennen hat daher über-
haupt diese Identität zu seinem Prinzip und der Übergang in An-
deres, die Verknüpfung Verschiedener ist aus ihm selbst, aus seiner
Tätigkeit ausgeschlossen.»^ Weiter heisst es: »Der allgemeine
Übergang aber vom analytischen zum synthetischen Erkennen liegt
in dem notwendigen Übergänge von der Form der Unmittelbarkeit
zur Vermittelung, der abstrakten Identität zum Unterschiede.» Hier-
in liegt nicht nur, dass in der analytischen Erkenntnis die Ver-
schiedenen nicht vereinigt werden, sondern auch, dass in dieser Er-
kenntnis überhaupt keine Differenz vorkommen kann. Die Diffe-
renz ist nämlich für diese Erkenntnis etwas Äusseres, nur Vorge-
fundenes, und ihr Prinzip ist die abstrakte Identität. »Das höchste
und letzte dieses Analysierens ist das abstrakte höchste Wesen, —
oder die abstrakte, subjektive Identität, und ihr gegenüber die
Verschiedenheit.»^ Da aber in der analytischen Erkenntnis dem-
nach die Differenz nicht in die Erkenntnis aufgenommen ist, so ist
^ Log. II, S. 271.
2 S. 272.

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