- Project Runeberg -  Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie, die Erkenntniskritik als Metaphysik /
379

(1912) [MARC] Author: Adolf Phalén
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Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie. 379
das Besondere nicht bestimmt; mid es ist zufällig, auf wie vieler-
lei Art unterschiedene Dinge, die doch in einem gemeinsamen
Merkmale übereinkommen, unserer Wahrnehmung. vorkommen kön-
nen. Unser Verstand ist ein Vermögen der Begriffe, d. i. ein dis-
kursiver Verstand, für den es freiUch zufällig sein muss, welcherlei
und wie sehr verschieden das Besondere sein mag, das ihm in der
Natur gegeben werden, und was unter seine Begriffe gebracht
werden kann. Weil aber zur Erkenntnis doch auch Anschauung
gehört, und ein Vermögen einer völligen Spontaneität der Anschau-
ung ein von der Sinnlichkeit unterschiedenes und davon ganz un-
abhängiges Erkenntnisvermögen, mithin Verstand in der allgemei-
nen Bedeutung sein würde : so kann man sich auch einen intuitiven
Verstand (negativ, nämlich bloss als nicht diskursiven) denken, wel-
cher nicht vom Allgemeinen zum Besonderen und so zum Einzel-
nen (durch Begriffe) geht, und für welchen jene Zufälligkeit die
Zusammenstimmung der Natur in ihren Produkten nach besondern
Gesetzten zum Verstände nicht angetroffen wird, welche dem uns-
rigen es so schwer macht, das Mannigfaltige desselben zur Ein-
heit der Erkenntnis zu bringen; ein Geschäft, das der unsrige
nur durch Übereinstimmung der Naturmerkmale zu unserem Ver-
mögen der Begriffe, w^elche sehr zufällig ist, zu Stande bringen
kann, dessen ein anschauender Verstand nicht bedarf.»^ Soll für
uns Menschen eine zusammenhängende Erfahrungserkenntnis, nicht
nur was die apriorischen Gesetze betrifft, mögKch werden, so muss
eine Übereinstirimmng zwischen dem Allgemeinen und dem Ein-
zelnen angenommen werden. »Unser Verstand hat also das Eigene
für die Urteilskraft, dass in Erkenntnis durch denselben, durch
das Allgemeine das Besondere nicht bestimmt wird, und dieses
also von jenem allein nicht abgeleitet werden kann: gleichwohl
aber dieses Besondere in der Mannigfaltigkeit der Natur zum
Allgemeinen (durch Begriffe und Gesetze) zusammenstimmen soll,
um darunter subsumiert werden zu können, welche Zusammen-
stimmung unter solchen Umständen sehr zufällig und für die Ur-
teilskraft ohne bestimmtes Prinzip sein muss.»^ Eine solche Über-
einstimmung kann als möglich nur gedacht werden, wenn wir
einen Verstand denken, in welchem die Verbindung zwischen dem
Einzelnen und dem Aligemeinen notwendig wäre. »Um nun gleich-
^ Kr. d. U., S. 293, 294.
2 Ebenda.

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