- Project Runeberg -  Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie, die Erkenntniskritik als Metaphysik /
381

(1912) [MARC] Author: Adolf Phalén
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Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie. 381
teilskraft, und nicht für die eigene Möglichkeit der Dinge. »Wollen
wir uns also nicht die Möglichkeit des Ganzen als von den Teilen,
wie es unserem diskursiven Verstände gemäss ist, sondern nach
Massgabe des intuitiven (urbildlichen) die Möglichkeit der Teile
(ihrer Beschaffenheit und Verbindung nach) als vom Ganzen ab-
hängend vorstellen, so kann dieses, nach eben derselben Eigentüm-
lichkeit unseres Verstandes, nicht so geschehen, dass das Ganze
den Grund der Möglichkeit der Verknüpfung der Teile (welches in
der diskursiven Erkenntnisart Widerspruch sein würde), sondern
nur dass die Vorstehung eines Ganzen den Grund der Möglichkeit
der Form desselben und der dazu gehörigen Verknüpfung der Teile
enthalte. Da das Ganze nun aber alsdann eine Mischung (Produkt)
sein würde, dessen Vorstellung als die Ursache seiner Möglichkeit
angesehen wird, das Produkt aber einer Ursache, deren Bestim-
mungsgrund bloss die Vorstellung seiner Wirkung ist, ein Zweck
heisst, so folgt daraus: dass es bloss eine Folge aus der beson-
dern Beschaffenheit unseres Verstandes sei, wenn wir Produkte der
Natur nach einer andern Art der Kausalität, als der der Natur-
gesetze der Materie, nämlich nur nach der der Zwecke und der
Endursachen uns als möglich vorstellen, und dass dieses Prinzip
nicht die Möghchkeit solcher Dinge selbst (selbst als Phänomene
betrachtet) nach dieser Erzeugungsart, sondern nur der unserem
Verstände möglichen Beurteilung derselben angehe; wobei wir
zugleich ansehen, warum wir in der Naturkunde mit einer Erklä-
rung der Produkte der Natur durch Kausalität nach Zwecken lange
nicht zufrieden sind, weil wir nämUch in derselben die Naturer-
zeugung bloss unserem Vermögen sie zu beurteilen, d. i. der reflek-
tierenden Urteilskraft und nicht den Dingen selbst zum Behuf der
bestimmenden Urteilskraft angemessen zu beurteilen verlangen.»^
Um überhaupt Notwendigkeit in der Verbindung des Einzel-
nen mit dem Allgemeinen denken zu können, muss der Mensch zur
Zweckbetrachtung greifen, die jedoch andererseits der genannten
Verbindung keine Notwendigkeit soll schenken können. Um eine
notwendige Verbindung zwischen Allgemeinem und Einzelnem den-
ken zu können, muss man, heisst es, das Ganze als Grund zu den
Teilen denken. Nun kann dies von uns nur so gedacht werden,
dass die Vorstellung von dem Ganzen Grund ist. Damit ist in-
dessen das Ganze nicht als Grund gedacht, und das, was durch
diese Betrachtungsweise gewonnen werden sollte, die Notwendig-
Ebenda Forts.

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