- Project Runeberg -  Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie, die Erkenntniskritik als Metaphysik /
387

(1912) [MARC] Author: Adolf Phalén
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Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie. 387
löst werden kann, und theoretische Gründe für die Annahme ei-
nes Nicht-Ich giebt es nicht. »Dennoch aber ist sie (die Idee)
uns zum höchsten praktischen Ziele aufgestellt»^. Nun ist es ei-
nerseits klar, dass Subjekt und Objekt durch diesen Gedankengang
wirklich vereinigt sein müssen, dass der Widerspruch für das Den-
ken gelöst sein muss. Sonst ermangelte die Annahme eines Nicht-
Ich jedes Sinnes. Ein Objekt kann nicht angenommen werden,
ohne mit dem Ich verbunden und ihm gleichgesetzt zu werden.
»Soll ein Objekt gesetzt werden, so müssen sie (die Tätigkeit des
Ich und das Objekt) doch durch das ein Objekt setzende Ich auf
einander bezogen werden.»^ »Sie werden schlechthin bezogen,
heisst: sie werden schlechthin gleich gesetzt.»^ Dieses Gleichset-
zen ist jedoch unmöglich und daher nur gefordert. »Da sie aber,
so gewiss ein Objekt gesetzt werden soll, nicht gleich sind, so lässt
sich anu sagen, ihre Gleichheit werde schlechthin gefordert: sie sol-
len schlechthin gleich sein». »Also, es wird die Übereinstimmung
des Objekts mit dem Ich gefordert, und das absolute Ich, gerade
um seines absoluten Seins willen, ist es, welches sie fordert.»*
Hierin muss indessen zugleich gedacht sein, dass die Einheit des
Subjekts und des Objekts dadurch, dass sie gefordert ist, wirklich
gegeben ist. Ist es widersprechend, die Wirklichkeit des Objektes
anzunehmen, so ist das Objekt nicht wirklich. Sonst wäre ein
widersprechendes Urteil wahr und damit auch das Wahre falsch
und das Falsche wahr, was die xMöglichkeit jeder Erkenntnis auf-
höbe. Auch ist die Aussage, dass, wenn das Objekt gesetzt wird,
es dem Ich gleichgesetzt werden muss, dass aber, da dies unmög-
lich ist, das Gleichsetzen gefordert ist, sinnlos, wenn nicht dies,
dass das Gleichsetzen gefordert ist, wirklich ein Gleichsetzen bedeu-
ten soll. Fichte muss demnach das Erkenntnisproblem als wirk-
lich damit gelöst ansehen, dass das Gleichsetzen des Ichs und des
Nicht-Ichs gefordert ist. Damit ist der Gegenstand des Denkens,
die Wirklichkeit, dem Willensziel gleichgesetzt. Anderseits unter-
scheidet aber doch Fichte hierzwischen. Der Widerspruch im Set-
zen des Objekts ist unmöglich zu lösen, das Subjekt ist nicht das
Objekt, das Gleichsetzen ist aber gefordert. Das Setzen des Ob-
jekts ist Voraussetzung für die Erkenntnis, aber doch nicht selbst-
’ s.

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