- Project Runeberg -  Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie, die Erkenntniskritik als Metaphysik /
396

(1912) [MARC] Author: Adolf Phalén
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396 A. Phalen,
irgendwie eine kategoriale Form erlebt wird. In dem Begriff Wis-
sen von dem Material Ifegen ja nur die Begriffe des Wissens und
des Materials, Die kategoriale Form geht da in dem Wissen auf.
Auch kann, wenn etwas als gewusst bezeichnet wird, hierin nicht
liegen, dass es auf irgend eine Weise geformt ist. Es ist bereits
oben gezeigt worden, dass »aufgefasst» keinerlei Bestimmung oder
Form zu dem Aufgefassten hinzufügt. Soll das, was gewusst wird,
sich zu dem, was nicht gewusst wird, verhalten wie das logisch
Nackte, das, was ohne Relation zu etwas Anderem, seiner logi-
schen Form gedacht wird, zu dem Material für logische Form, so
muss die Relation zu dem Wissen so gedacht werden, dass das,
was gewusst wird, darin auf irgend eine Weise geformt oder be-
stimmt wird. Dies ist aber, wie oben gezeigt worden, Subjekti-
vismus, und der Gegensatz zwischen Form und Inhalt ist der er-
kenntnistheoretische. Es scheint hier derselbe Bedeutungswechsel
vorzuliegen wie bei Kant. Die Form, als in der Erkenntnis mit
dieser zusammengehend, ist das Subjektive, dem dann das Material
als das Objektive gegenübersteht. Die Form aber als die Bestimmt-
heit eben des Materials, dessen, wovon ich Erkenntnis besitze, ist
das Objektive, und das Material als der Form entgegengesetzt ist
dann das Subjektive, die Sensationsmannigfaltigkeit. Wie oben
erwähnt, scheint es nicht, dass der Unterschied zwischen Kant und
Hegel auf einen anderen Plan gebracht würde, wenn Hegels Fehler
im Verhältnis zu Kant dahin angegeben wird, dass er Form und
Inhalt der Erkenntnis identifiziert habe.
Wenn es demnach unmöglich scheint, etwas Alogisches und
somit auch etwas Irrationales anzunehmen, so folgt daraus doch
nicht, dass man mit Hegel die Logizität und Rationalität der Wirk-
lichkeit so auffassen muss, dass sie sich aus einem letzten Prinzip
herleiten liesse. Dies ist im Gegenteil unmöglich. In diesem Sinne
rational ist nichts.
Was hier von dem Hegeischen Rationalismus gesagt worden
ist, gilt auch für den vorkantischen, soweit dieser an den Gegen-
satz zum Empirismus geknüpft ist. Wird zwischen Erkenntnis
durch blosses Denken und durch von aussen her gegebene Ein-
drücke unterschieden, so ist die rationale Erkenntnis ein Konstru-
ieren aus dem Begriff des Denkens. Soweit an diesem Gegensatz
festgehalten wird, gilt dasselbe jedoch auch für den Empirismus.
Wie aus dem Obigen hervorgeht, gilt es stets von der Ansicht,
die in das Erkenntnisverhältnis die Begriffe der Aktivität und der

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