- Project Runeberg -  Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie, die Erkenntniskritik als Metaphysik /
397

(1912) [MARC] Author: Adolf Phalén
Table of Contents / Innehåll | << Previous | Next >>
  Project Runeberg | Catalog | Recent Changes | Donate | Comments? |   

Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - Seiten ...

scanned image

<< prev. page << föreg. sida <<     >> nästa sida >> next page >>


Below is the raw OCR text from the above scanned image. Do you see an error? Proofread the page now!
Här nedan syns maskintolkade texten från faksimilbilden ovan. Ser du något fel? Korrekturläs sidan nu!

This page has never been proofread. / Denna sida har aldrig korrekturlästs.

Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie. 397
Passivität hineindenkt, sei es dass das Subjekt oder das Objekt
als das Aktive gedacht wird. Aber auch in der konsequenten
Form von Empirismus, v^ie sie z. B. bei Hume vorhanden ist, wo
von ihr scheinbar nicht gesagt werden kann, dass sie das Objekt
als das aktiv Einwirkende fasse, muss sie ein Konstruieren der
vollständigen Erfahrung aus dem empiristischen Prinzip, der Man-
nigfaltigkeit der Empfindungen, sein.^ Indessen vermeint doch der
Empirismus gewöhnlich eine Ansicht zu sein, die jede konstruk-
tive und als solche apriorische Methode verwirft. Er glaubt nicht
zu konstruieren, sondern nur das Gegebene aufzunehmen. Durch
die inneren Widersprüche der Begriffe schlagen sie indessen dia-
lektisch in einander um.
Dass in der Vernünftigkeit der Wirklichkeit für Hegel ihre
Zweckbestimmtheit gegeben ist, steht demnach fest, wie dies zu-
gleich auch, da es mit ihrer angenommenen Begreiflichkeit nicht
übereinstimmt, als verneint bezeichnet werden kann. In gleicher
Weise lässt sich dann natürlich auch sagen, dass in ihrer Ver-
nünftigkeit die Begreiflichkeit gedacht ist, indem diese zugleich, da
sie mit der Annahme, dass die Wirkhchkeit als solche Willensziel
ist, nicht übereinstimmt, als verneint bezeichnet werden kann. Wird
nun daran festgehalten, dass die Vernünftigkeit der Wirklichkeit
ihre Güte in sich schliesst, so ist zu fragen, ob Hegel hierbei die
empirische Wirklichkeit im Auge gehabt hat, und, wenn dies der
Fall ist, ob damit der gegenwärtige Zustand als der absolut gute
angenommen sein soll. Das, was vernünftig ist, muss als solches
Moment im System sein. Nun haben wir oben gesehen, dass für
Hegel die empirische Wirklichkeit nur als logisch notwendig im
System enthalten war. Hierin lag jedoch, sowohl dass die empi-
rische Wirklichkeit als empirisch im System behandelt werden
könnte, aber auch dass sie als empirisch, räumlich-zeitlich, zufällig
war und als solche ausserhalb der Wissenschaft und des Vernünf-
tigen fiel. Die empirische Wirklichkeit ist demnach sowohl begreif-
lich und zweckmässig als auch nicht begreiflich und nicht zweck-
mässig. Sie ist endlich und unvollkommen, und die Vernünftigkeit
ist für sie nur ein Sollen. In dem Sollen ist aber zugleich die
Grenze und die Einschränkung überwunden. Sie ist uneinge-
schränkt und vernünftig. »Was sein soll, ist und ist zugleich nicht.
Wenn es wäre, so sollte es nicht bloss sein. Also das Sollen hat
wesentlich eine Schranke — — —. Als Sollen geht nun aber
^ Siehe hierzu Hedvall, Humes Erkenntnistheorie, I, Uppsala 1906.

<< prev. page << föreg. sida <<     >> nästa sida >> next page >>


Project Runeberg, Sat Dec 9 22:52:36 2023 (aronsson) (download) << Previous Next >>
https://runeberg.org/erkennt/0411.html

Valid HTML 4.0! All our files are DRM-free