- Project Runeberg -  Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie, die Erkenntniskritik als Metaphysik /
415

(1912) [MARC] Author: Adolf Phalén
Table of Contents / Innehåll | << Previous | Next >>
  Project Runeberg | Catalog | Recent Changes | Donate | Comments? |   

Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - Seiten ...

scanned image

<< prev. page << föreg. sida <<     >> nästa sida >> next page >>


Below is the raw OCR text from the above scanned image. Do you see an error? Proofread the page now!
Här nedan syns maskintolkade texten från faksimilbilden ovan. Ser du något fel? Korrekturläs sidan nu!

This page has never been proofread. / Denna sida har aldrig korrekturlästs.

Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie. 415
machte, dies ins Unendliche fortzusetzen.»^ Dass die Identität hier
als relativ bezeichnet wird, bedeutet natürlich, dass es nicht nur
Identität ist, sondern Identität, die Unterschied ist, nicht aber so,
dass damit die Identität und der Unterschied einander beschrän-
ken, sondern so, dass sie ganz zusammenfallen und ganz verschie-
den sind. Der Unterschied, die Mannigfaltigkeit, das Endliche sol-
len also in dem Unendlichen bewahrt sein. »Die Aufgabe der
Philosophie besteht aber darin, diese Voraussetzungen zu vereinen,
das Sein in das Nichtsein — als Werden; die Entzweiung in das
Absolute, — als dessen Erscheinung; das Endliche in das Unend-
liche, — als Leben zu setzen.»^ Da nun die Reflexion in dem
Leben bewahrt gedacht wird, so kann dieses durch die Reflexion
aufgefasst werden, nicht aber durch die blosse Reflexion, sondern
durch die Reflexion als Vernunft. »Instrument des Philosophierens»
ist die »Reflexion als Vernunft». »Das Absolute soll fürs Bewusst-
sein konstruiert werden, ist die Aufgabe der Philosophie; da aber
das Produzieren, sowie die Produkte der Reflexion nur Beschrän-
kungen sind, so ist dies ein Widerspruch. Das Absolute soll re-
flektiert, gesetzt werden: damit ist es aber nicht gesetzt, sondern
aufgehoben worden; denn indem es gesetzt wurde, wurde es be-
schränkt. Die Vermittlung dieses Widerspruchs ist die philoso-
phische Reflexion.» Es ist nun die Reflexion, die sich selbst in
einer höheren Form aufhebt, welche demnach eine höhere Form
von Reflexion ist. »Die isolierte Reflexion, als Setzen Entgegen-
gesetzter, wäre ein Aufheben des Absoluten; sie ist das Vermögen
des Seins und der Beschränkung. Aber die Reflexion hat, als
Vernunft, Beziehung auf das Absolute, und sie ist nur Vernunft
durch diese Beziehung; die Reflexion vernichtet insofern sich selbst
und afles Sein und Beschränkte, indem sie es aufs Absolute be-
zieht. Zugleich aber eben durch seine Beziehung auf das Abso-
lute hat das Beschränkte ein Bestehen.» Der Verstand hebt sich
selbst dadurch auf, dass er die Entgegengesetzten fixiert. Beide
werden dadurch vernichtet, hiermit aber zugleich bewahrt. Als
eins mit seinem Gegensatz besteht sowohl als besteht nicht das
Entgegengesetzte. »Sie (die Vernunft) vernichtet beide, indem sie
beide vereinigt; denn sie sind nur dadurch, dass sie nicht ver-
einigt sind. In dieser Vereinigung bestehen zugleich beide; denn
das Entgegengesetzte, und also Beschränkte, ist hiermit aufs Ab-
1 S. 348.
2 S. 177.

<< prev. page << föreg. sida <<     >> nästa sida >> next page >>


Project Runeberg, Sat Dec 9 22:52:36 2023 (aronsson) (download) << Previous Next >>
https://runeberg.org/erkennt/0429.html

Valid HTML 4.0! All our files are DRM-free