- Project Runeberg -  Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie, die Erkenntniskritik als Metaphysik /
419

(1912) [MARC] Author: Adolf Phalén
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Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie. 419
geführt. »Oder Ich = Ich ist absolutes Prinzip der Spekulation, aber
diese Identität wird vom System nicht aufgezeigt; das objektive
Ich wird nicht gleich dem subjektiven Ich, beide bleiben sich ab-
solut entgegengesetzt.»^ Daher kann auch gesagt werden, dass
Fichte zwar das Subjekt als Subjekt-Objekt, nicht aber das Ob-
jekt so gefasst hat. Da die Einheit nicht durchgeführt, das Sub-
jekt nicht eins mit dem Objekt ist, ist es vollkommen abstrakt
und formal, die Einheit wird nie so aufgefasst, dass die Mannig-
faltigkeit darin sowohl vernichtet als bewahrt wird. Es ist eigen-
tümlich, die Übereinstimmung in diesen Bemerkungen gegen Fichte
und für Schelling und denen^ die er später, wenn auch nicht aus-
drücklich, auch gegen diesen letzteren richtet, zu sehen. »Um die
Entzweiung aufzuheben, müssen beide Entgegengesetzte, Subjekt
und Objekt, aufgehoben werden; sie werden als Subjekt und Ob-
jekt aufgehoben, indem sie identisch gesetzt sind. In der absolu-
ten Identität ist Subjekt und Objekt auf einander bezogen, und
damit vernichtet ; insofern ist für die Reflexion und das Wissen
nichts vorhanden. So weit geht das Philosophieren überhaupt,
das nicht zu einem System gelangen kann; es ist mit der negati-
ven Seite befriedigt, die alles Endliche im Unendlichen versenkt.
Es könnte wohl auch wieder zum Wissen herauskommen; und es
ist eine subjektive Zufälligkeit, ob das Bedürfnis eines Systems da-
mit verbunden ist oder nicht. Ist aber diese negative Seite selbst
Prinzip, so soll nicht zum Wissen herausgegangen werden, weil
jedes Wissen von einer Seite zugleich in die Sphäre der EndUch-
keit tritt. An diesem Anschauen des farbelosen Lichts hält die
Schwärmerei fest; eine Mannigfaltigkeit ist in ihr nur dadurch,
dass sie das Mannigfaltige bekämpft. Der Schwärmerei fehlt das
Bewusstsein über sich selbst, dass ihre Kontraktion bedingt ist
durch eine Expansion, sie ist einseitig, weil sie selbst an einem
Entgegengesetzten festhält, und die absolute Identität zu einem Ent-
gegengesetzten macht. In der absoluten Identität ist Subjekt und
Objekt aufgehoben; aber weil sie in der absoluten Identität sind,
bestehen sie zugleich. Und dies Bestehen derselben ist es, was
ein Wissen möglich macht; denn im Wissen ist zum Teil die Tren-
nung beider gesetzt. Die trennende Tätigkeit ist das Reflektieren,
sie hebt die Identität und das Absolute auf, insofern sie für sich
betrachtet wird; und jede Erkenntnis würde schlechthin ein Irr-
S. 209.

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