- Project Runeberg -  Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie, die Erkenntniskritik als Metaphysik /
427

(1912) [MARC] Author: Adolf Phalén
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Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie. 427
so, aber ein möglicherweise nicht so willfähriger Leser könnte ja
auf den Einfall geraten, dies zu bestreiten, um mit Hegel zu be-
haupten, dass in der Logik diese Kategorien allgemeine Begriffe
sind, die in der Naturphilosophie in der Form des Raumes und
der Zeit hervortreten. Da ja Hegel ausdrücklieh die Sache so auf-
fasst, kann es ja nicht genügen, zu behaupten, dass es unrich.
tig ist.
Danach geht Trendelenburg dazu über, die Mittel zu unter-
suchen, wodurch das leere Sein die absolute Idee hervorbringt.
Dies sind die Negation und die Identität. Die Negation ist ent-
weder rein logisch, indem sie schlechthin verneint, was der erste
Begriff bejaht, ohne etwas Neues an die Stelle zu setzen (kontra-
diktorischer Gegensatz), oder auch ist sie reale Opposition, indem
der bejahende Begriff durch einen neuen bejahenden Begriff ver-
neint wird (konträrer Gegensatz). Da der bloss verneinende Be-
griff bloss in dem Denken liegt, das sich weigert anzuerkennen,
so ist es nicht denkbar, dass der bejahende reale Begriff selbst
sich in diese absolute Vernichtung verwandelte, auch nicht erklär-
lich, wie eine Vereinigung zustande kommen sollte. — Auch die-
sem könnte man sich ja geneigt fühlen beizustimmen, diesen Be-
hauptungen stehen ja aber die Hegels gegenüber, die ausserdem
von diesem bewiesen sind, sei es nun dass der Beweis richtig ist
oder nicht. Trendelenburgs blosser Behauptung, dass die logische
Negation nur verneint, steht Hegels Beweis gegenüber, dass ein
verneinender Begriff auch notwendigerweise etwas neues Positives
ist, gegenüber Trendelenburgs Behauptung, dass eine Vereinigung
unmöglich ist, Hegels Nachweis, dass mit dem Gegensatze die Ein-
heit gegeben ist. — Trendelenburg wie Hegel sprechen von ent-
gegengesetzten Begriffen, wo das Eine durch das Andere verneint
wird. Der Begriff A kann negiert werden, wodurch der Begriff
non-A entsteht.^ Schon oben ist gezeigt worden, dass die Nega-
tion Bedeutung nur im Urteil hat. Trendelenburg giebt auch den
kontradiktorischen Gegensatz als den zwischen A ist B und A ist
nicht B an und sagt, dass er nur im Denken vorhanden ist. Dass
aber die reine Negation ein Gegensatz zwischen den Urteilen und
möglich nur im Denken ist, versteht er doch so, dass das Denken
hier etwas Negatives ist," das dem als positiv gefassten wirklichen
Verhältnis gegenübersteht. »Weil der bejahende Begriff Anspruch
auf Wirklichkeit macht und der schlechthin verneinende nur in der
’ Log. Unters., II, S. 148.

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