- Project Runeberg -  Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie, die Erkenntniskritik als Metaphysik /
436

(1912) [MARC] Author: Adolf Phalén
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436 A. Phalen,
Dies ist eine blosse Behauptung, der Hegels Beweis davon gegen-
übersteht, dass die Negation notwendigerweise auch etwas Positi-
ves ist. — Von derselben Art ist die Kritik des Überganges von
Natur zu Geist, des Geistes als Negation der Natur. Die Prüfung
der Art und Weise, wie Hegel durch die Betrachtung des Ver-
hältnisses zwischen Gattung und Art in dem Fortpflanzungsprozess
von der Natur zum Geiste gelangt, dürfte nicht besonderes Inte-
resse besitzen. Wichtig ist es hier eigentlich wohl nur, die Notwen-
digkeit eines solchen Überganges von Hegels Standpunkt aus zu
verstehn, welcher Übergang eine deutliche Konsequenz des Erkennt-
nisproblems ist, da die Natur als das Anderssein des Denkens das
Objekt ist. Ist es nicht nachgewiesen, dass diese Notwendigkeit
nur auf Grund falscher Voraussetzungen gegeben ist, so kann die
Kritik des Hegeischen Verfahrens, zum Geiste hinüberzugelangen,
nur oberflächlich werden. Es kann ja möglicherweise nur ein
Fehler in der speziellen Durchführung des an sich notwendigen
Grundgedankens vorliegen.
Der andere logische Begriff, der einen Fortgang ermöglichen
soll, ist die Identität. Diese wird von Hegel als reale Einheit ge-
fasst, ist aber in Wirklichkeit nach Trendelenburg nur logische
Gleichheit. Nun scheint jedoch Gleichheit nicht dasselbe zu sein
wie Identität, Ungleichheit nicht dasselbe wie Verschiedenheit.
Dies wenigstens, wenn mehr und weniger Gleichheit und Un-
gleichheit, oder wenn Gleichheit als absolute Ähnlichkeit ange-
nommen wird. Der letztere Begriff hebt sich selbst auf. Relative
oder teilweise Identität und Differenz dagegen kann nur als Iden-
tität bezw. Differenz zwischen Teilen oder Bestimmungen der teil-
weise Identischen und Differenten angenommen werden. Damit
ist aber nur ein Verhältnis eben zwischen den Teilen oder Be-
stimmungen gegeben. Die Identität ist nicht relativ, geteilt. Iden-
tität zwischen Teilen ist nicht teilweise Identität. Sonst müsste
übrigens ein absolut höchster Grad von Identität und Verschieden-
heit angenommen werden. Ein solcher ist aber immer etwas Wi-
dersprechendes. Hegel unterscheidet ja zwischen Gleichheit und
Ungleichheit einerseits und Identität und Differenz andererseits,
wenn er auch wie immer zugleich diese Begriffe identifiziert. Wir
sehen indessen hiervon ab. — Nach Trendelenburg wird das Sein
bei Hegel eins mit dem Nichts dadurch, dass die Ungleichheiten
ausgeglichen werden, und nicht so, dass sie in ihrer Ungleichheit
in einander eingehen. Den obigen Ausführungen nach ist es in-

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