- Project Runeberg -  Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie, die Erkenntniskritik als Metaphysik /
442

(1912) [MARC] Author: Adolf Phalén
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442 A. Phalen,
nicht eine eigene der Sache sein. Teils verfolgt er nämlich nicht
die zeitliche Entwicklung, teils weicht seme Methode von der der
empirischen Wissenschaften ab, die eben die genetische ist. Die
dialektische Methode macht nämhch Anspruch darauf, ein imma-
nenter Fortgang zu sein und damit eine apriorische Erkenntnis zu
geben. Was das erstere betrifft, so haben wir jedoch gesehen,
dass die genetische Methode, wie sie von Trendelenburg als sub-
jekt-objektiv gedacht wird, sowohl als identisch mit der zeitlichen
Entwicklung wie als nicht damit identisch bezeichnet werden kann.
Was dagegen das letztere betrifft, so muss, wenn das Vorherge-
hende das Nachfolgende schaffend gedacht wird, durch Analyse
des ersteren das letztere gewonnen werden können. — Trendelen-
burg nimmt auch eine rein apriorische Erkenntnis an, sagt aber,
dass dieses nicht die menschliche ist. »Die Erfahrung selbst setzt
freihch jenes schöpferische Denken voraus, aus dem alle Dinge
stammen, und so mag man auch diese auf jenes Prius zurück-
führen. Dessenungeachtet kehrt jene besonnene Frage Kants wie-
der, wenn wir den Ursprung und den Vorgang des menschlichen
Erkennens begreifen wollen. Sie lässt sich dadurch nicht abmachen
oder beschwichtigen, dass man ihr das Wort im Munde verkehrt.
Dass alles Wahre aus dem Prius der göttlichen Vernunft stammt,
hat niemand geleugnet; damit ist es aber doch für uns Menschen-
kinder noch keine Erkenntnis a priori.» Ein dialektisches Den-
ken, das seinen eigenen Inhalt erschafft, wird somit angenommen,
es ist aber nicht das menschliche. In gleicher Weise nimmt z. B.
Sahlin in einem Gedankengange^ das intuitive, synthetisch kon-
struktive und dialektisch spekulative Denken, bei dessen Charak-
terisierung er offenbar Hegel im Sinne gehabt hat, als verschieden
von dem diskursiven oder distinktiven, analytisch reflektierenden
und dogmatisch exklusiven Denken an. Eiaerseits wird dann das
erstere als das vollkommene Denken gefasst. »Je mehr intuitiv,
synthetisch und spekulativ das Denken ist, um so höher ist der
Grad seiner Eigentlichkeit, und um so grösser ist das Gebiet,
das als sein eigenes betrachtet oder auf sein Inneres bezogen
werden kann. Je mehr distinktiv, analytisch und dogmatisch das
Denken ist, um so niedriger ist der Grad seiner Gesetzmässigkeit
uild um so kleiner sein eigenes Gebiet.» Andererseits werden
diese beiden Arten von Denken als mangelhaft gefasst, weshalb
sie einander ergänzen müssen. Um dies ermöglichen zu können,
* Grundformerna i logiken, II.

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