- Project Runeberg -  Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie, die Erkenntniskritik als Metaphysik /
444

(1912) [MARC] Author: Adolf Phalén
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444 A. Phalen,
getan hat, wird den beschriebenen Vorgang erneuern und so fort,
bis sich die volle Anschauung wieder hergestellt hat. So fordert
das Sein alsbald das Werden, aus dem es nach der gewöhnlichen
Vorstellung stammt; das Werden erzeugt das Dasein; das Dasein
begrenzt sich zum Fürsichsein; — — —.» Hier scheint ja Tren-
delenburg doch die Sache so zu fassen, als wenn das abstrakte
Sein, unabhängig von dem abstrahierenden Bewusstsein, oder als
wenn das in einem abstrahierenden Bewusstsein erfasste Sein selbst
etwas besässe, das es mit späteren Momenten verbände. Da es an
sich Spuren von dem trägt, woher es abstrahiert ist, so muss man
durch Analyse lediglich des Seins das Werden, durch Analyse die-
ses das Dasein usw. gewinnen können. Trendelenburg rüstet ja
auch das Sein selbst mit einem Streben aus, sich wieder zum
Werden zu vervollständigen. Dann aber muss es auch irgendwie
in sich das Werden besitzen. Worin besteht dann aber der Unter-
schied von Hegel? Die Abstraktion wird ja von Trendelenburg
hier als ein wirklich objektives Teilen aufgefasst. Dass das Sein
Teil eines grösseren Ganzen ist, soll sich ja nämlich bei der Be-
trachtung des Seins selbst ergeben, da aber andererseits das Sein
nur in dem Bewusstsein unterschieden sein soll, so muss das ab-
strahierende Bewusstsein dem Sein selbst angehören. Damit ist die
Abstraktion objektiviert und der Hegeische Prozess gegeben.
Wir übergehen einige nicht prinzipielle Einwände. Schliess-
lich bemerkt Trendelenburg, dass Hegel sich nicht in Übereinstim-
mung mit der formalen Logik befinde, sondern auf eine Weise
schliesse, die dieser widerstreite. Es scheint, als wenn Trendelen-
burg meinte, die obigen Einwände hätten nicht bezweckt, logische
Fehler bei Hegel nachzuweisen. Die letztere Bemerkung geht zwar
darauf hin, dass Hegel direkt die formale Logik verwerfe, sie ver-
sucht aber ausserdem logische Fehlschlüsse nachzuweisen. Wird
darauf geantwortet, dass diese von Hegel als der formalen Logik
widerstreitend eingesehen seien, so gilt dies ja auch für Gedanken-
gänge, die oben kritisiert worden sind. — So soll nun der Schluss
von dem Sein zum Nichts ein positiver Schluss der zweiten Figur
sein und somit den formalen Regeln des Schliessens widerstreiten.
Davon, dass beide unbestimmt sind, wird nämlich darauf geschlos-
sen, dass Sein Nichts ist. Danach wird das universal affirmative
Urteil: Sein ist Nichts, rein konvertiert, ein neuer Verstoss gegen
die formallogischen Regeln. K. R. Geijer^ macht sich diesen Ein-
* Hegelianism och positivism, S. 74.

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