- Project Runeberg -  Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie, die Erkenntniskritik als Metaphysik /
447

(1912) [MARC] Author: Adolf Phalén
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Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie. 447
rads Antwort für befügt, doch kann sie universaler gestaltet werden.
Für Hegel ist ja, wie wir gesehen, das Urteil seiner Natur nach
stets identisch. Dass das Sein Bestimmungslosigkeit ist, bedeutet
daher für ihn, dass es dasselbe ist wie Bestimmungslosigkeit, und
dasselbe gilt für das Nichts. Dann fallen aber auch das Sein und
das Nichts zusammen. — Ferner aber ist dies nur der eine Ge-
dankengang bei Hegel. Einem anderen gemäss geschieht der Über-
gang von dem Sein zum Nichts nicht vermittelst des Begriffes
Unbestimmtheit, sondern er ist unmittelbar und damit unmöglich
irgendwie zu beweisen. Es ist eine Grundtatsache des Denkens,
oder es ist die eigene ahgemeinste Natur des Denkens, dass es
Identität von Sein und Nichts ist. Dies kann daher nicht herge-
leitet werden, sondern ist selbst der Grund jeder Herleitung, indem
es zugleich selbst durch den ganzen Prozess bewiesen wird.
Ebenso macht es ja Hegels Auffassung von dem Urteil ver-
ständlich, weshalb er ein universal affirmatives Urteil rein kon-
vertieren zu können glaubt, und weshalb und in welchem Sinne
er überhaupt die Regeln für das Schliessen verwirft. » — er
verschmäht die Regeln, denen sie unterliegt, indem er in einer
Anmerkung hinzusetzt: »Welche Bestimmungen aber sonst die
Sätze, ob sie universelle u. s. f. oder negative sein dürfen, um einen
richtigen Schluss in den verschiedenen Figuren herauszubringen,
dies ist eine bloss mechanische Untersuchung, die wegen ihres be-
grifilosen Mechanismus und Innern Bestimmungslosigkeit mit Recht
in Vergessenheit gekommen ist.» Was an dieser Stelle mechanisch
genannt wird, ist vielmehr mathematische Strenge, welche noch
niemand ungestraft missachtet hat. Wer einen Elementarsatz unter
seiner Würde hält, stolpert sicherlich über ihn. So ist es mit die-
sen vermeinten syllogistischen Kleinigkeiten der hegelschen Logik auf
ihrem ersten Schritte ergangen, wie eben gezeigt wurde; .»
Es ist eine vollständig parodistische Kritik an Hegel, zu sagen, er
habe die Regeln für das Schliessen aus dem Grunde verworfen,
weil sie unnötige Kleinigkeiten seien, wenn nicht zugleich gezeigt
wird, dass dies, dass sie für Hegel ohne Bedeutung sind, eine
Konsequenz seiner ganzen Grundauffassung ist. Infolge der in dem
Problem selbst liegenden Voraussetzungen ist, wie gezeigt worden,
jedes Urteil für ihn zugleich ein Identifizieren und Unterscheiden,
und zwar nicht, wie für einige Formallogiker, teilweise ein Untei-
scheiden, teilweise ein Identifizieren, sondern absolutes Identifizie-
ren und absolutes Unterscheiden von Subjekt und Prädikat. Dies

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