- Project Runeberg -  Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie, die Erkenntniskritik als Metaphysik /
450

(1912) [MARC] Author: Adolf Phalén
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450 A. Phalen,
wenig der Grundsatz des Widerspruchs auf die Bewegung, die erst
die Gegenstände seiner Anwendung bedingt und erzeugt .
Die Widersprüche, die sich in dem Einen Dinge mit mehreren
Merkmalen, in dem Werden, in dem Ich bis zur Unmöglichkeit
steigern sollen, wie diese in Herbarts Metaphysik das eigentliche
Motiv bilden, beruhen meistens darauf, dass diese aus dem Ur-
sprung des Grundsatzes notwendig folgenden Grenzen verkannt
werden.»^ Betreffs der von Herbart behandelten Widersprüche
heisst es: »Denn aus der erzeugenden Tat, die ihre Einheit in eine
Vielheit gliedert, stammt das Ding mit mehreren Merkmalen, in
welchem das zur Ruhe kommt, was sich in der Veränderung her-
vortreibt. Das Stetige, um dessentwillen der Begriff der Materie
im Widerspruch befangen ist, wird durch die Bewegung gedacht,
welche — ein für den zerlegenden Verstand allerdings unauflösliches
Rätsel — Sein und Nichtsein ewig in einander arbeitet. Es ist also
die Tat der letzte Widerspruch, den das Denken in den von der
Erfahrung gegebenen Begriffen nicht bezwingen kann; und es ist
in dieser Hinsicht ein bezeichnender Ausspruch, dass das, was ein
Ding tue, gar nicht in seinem eigenen Begriff liege, der vollkom-
men durch das, was es ist, abgeschlossen sei. Alles ist dabei
nach dem Prinzip der Identität gemessen. Einheit und Vielheit
lassen sich nicht in Einen Begriff zusammenfassen; denn Einheit
ist Einheit und nicht nicht Einheit {A ist A und nicht nicht-A).
In diesem Prinzip ist nur das Sein aufgefasst, wie es sich selbst
gleich bleibt. xAllerdings wird in dem Begriffe etwas gedacht, das
in allem Wechsel beharrt; aber dies Beharrliche ist darum nicht
Ruhe; denn sonst wäre es tot»^. Hier liegt der HegeUanismus in
Wirklichkeit offen zutage. Die Einheit bringt die Mannigfaltigkeit
hervor, das Sein das Nichts. Wenn Trendelenburg auch Hegels
Herleitungsweise kritisiert, so ist diese doch eine Konsequenz eben
des Begriffes eines Hervorbringenden. Die Identität wird auf die
reine Einheit, ohne alle Mannigfaltigkeit, beschränkt, denn diese
ist nur durch das Schaffen und Geschehen, das für die Identität
Unbegreifliche, gegeben. Die leere Identität ist aber selbst, wie
Hegel gezeigt hat, Differenz und Widerspruch. Indem Trendelen-
burg die Identität auf diese Weise fasst und ihren Geltungsbereich
auf ein gewisses Gebiet beschränkt, das nicht der schaffende Pro-
zess sein soll, nimmt er sich selbst die Waffe, die er vorher ge-
’ II, S. 155.
2 I, S. 180.

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