- Project Runeberg -  Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie, die Erkenntniskritik als Metaphysik /
451

(1912) [MARC] Author: Adolf Phalén
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Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie. 451
gen Hegel angewandt, aus der Hand. — Dieselbe Auffassung des
Urteils als seiner Natur nach notwendig identisch liesse sich auch
in Trendelenburgs Urteilslehre nachweisen, obwohl er natürlich
nicht diese Konsequenz selbst zieht. Wir gehen indessen hierauf
nicht weiter ein.
Schliesslich soll Hegel gegen die formale Logik Verstössen, in-
dem er sich des Fehlers schuldig macht, der quaternio terminorum
genannt wird. »Endlich ziehen Homonymien, wie sie im Begriff
des Unmittelbaren, des Negativen u. s. w. erkannt werden, nur
allzu leicht den Fehler der sog. quaternio terminorum nach sich.
Wo im Schlüsse der Mittelbegriff in zwei Bedeutungen auftritt,
reisst das Band der Prämissen entzwei und der Schluss hört auf
ein Schluss zu sein.» Wir haben oben zu zeigen versucht, dass
diese Doppeldeutigkeiten bei Hegel nicht als blosse Schwächen des
Denkens im Festhalten an der Bedeutung der Begriffe zu betrach-
ten, sondern dass sie notw^endige Konsequenzen seiner Vorausset-
zungen sind. Wenn man aber wie Trendelenburg Hegel nur in
der Weise kritisiert, dass man auf diese Zweideutigkeiten hin-
weist, so scheint es, als wenn man meinte, dass sie nur auf einem
Unvermögen, die Begriffe zu unterscheiden, beruhten. Man be-
handelt ihn dann als einen geradezu logisch Schwachsinnigen.
II. Sahlin’s Kritik.
Mehr prinzipiell ist unstreitig Sahlin’s Kritik. Sie lässt Hegel
insofern grössere Gerechtigkeit widerfahren, als sie die verschiedenen
Gedankengänge bei ihm als die verschiedenen Denkmöglichkeiten
nachzuweisen versucht, die auf Grund einer bestimmten Vor-
aussetzung sich darbieten. Diese Voraussetzung ist die, dass das Be-
wusstsein seinen eigenen Inhalt hervorbringen soll. Dabei will er
durch die Annahme eines potentiellen Inhalts den noch bei Kant und
Fichte vorhandenen Dualismus überwinden. »Hegels Problem ist
somit das, nachzuweisen, wie der Duahsmus, der durch Fichtes ganze
Wissenschaftslehre hindurchgeht, überwunden werden soll. Hegel
hält dabei an Fichtes Voraussetzung fest, dass das Bewusstsein
seinen Inhalt hervorbringen soll, durch die Annahme eines poten-
tiellen Inhalts des Bewusstseins hat er sich aber der Notwendig-
keit entzogen, die Entwicklung von einem äusseren Impuls abhän-
gig zu machen.»^ Um zu zeigen, dass dies Hegels Aufgabe ist.
Har Hegel öfvervunnit dualismen?, S. 3.

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