- Project Runeberg -  Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie, die Erkenntniskritik als Metaphysik /
454

(1912) [MARC] Author: Adolf Phalén
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454 A. Phalen,
aufgehoben worden sind. Die Wissenschaft wirft diese Formen
weg und bringt aus der abstrakten Einheit, die ihr Anfang ist^
ihren ganzen Inhalt hervor. Die Entwicklung hat also in der Wis-
senschaft eine ganz andere Bedeutung als in der Phänomenologie.
Hieraus folgt demnach, dass der phänomenologische Standpunkt
unhaltbar ist. Das reine Wissen ist Selbstbewegung und braucht
demnach nichts vorauszusetzen, was es in Bewegung setzt. Dies
ist die Auffassung der Hegeischen Logik. Doch besteht eine Dif-
ferenz. Das reine Wissen befindet sich dadurch, dass es als reine
Bewegung gefasst wird, auf dem Wege, zu dem Fichteschen Ich
zurückzukehren. Um dem Dualismus bei Fichte zu entgehn, wird
dann ein anderer Ausweg als der in der Phänomenologie versucht.
Hier war ein konkret-potentieller Inhalt des Bewusstseins ange-
nommen worden, der konkrete Inhalt war aber nicht als möglich
unendlich. Der nächstliegende Ausweg scheint da der zu sein,
die Möglichkeit als abstrakt unendlich zu fassen. Der mögliche
Inhalt ist dann unendlich dadurch, dass er keine Bestimmung hat,
auch keine solche ist. Durch diese reine negative Unendlichkeit
ist der Inhalt identisch mit der Form oder der reinen Bewegung,
die nichts Anderes ist als die reine Negativität. Einen solchen
potentiellen Inhalt glaubt Hegel in dem reinen Sein gefunden zu
haben. Der Fortgang von dem Sein wird indessen möglich nur
durch relative Bestimmungen, Abstraktheit, Unmittelbarkeit und
Unbestimmtheit, absolute Negativität. Abstrakt, unbestimmt und
negativ ist aber das reine Sein nur, insofern es in ein Verhältnis
zu einem Konkreten, Bestimrriten und Positiven gesetzt wird. In
gleicher Weise verhält es sich mit dem Unterschied zwischen Sein
und Nichts, Als abstrakt sind diese Begriffe auch abhängig von
dem abstrahierenden Bewusstsein, und der Übergang ist ein Über-
gang in Abstraktion. Das Werden hat sich nicht als objektive
Bedeutung besitzend erwiesen. Der Fortgang ist ein Fortgang in
subjektivem Denken, und damit bleibt in dem Ausgangspunkt der
Dualismus bestehn. Hegel giebt auch selbst den Anfang als ein-
seitig an, weshalb untersucht werden muss, ob nicht der Gegen-
satz in dem Resultat gelöst ist. Hierbei darf dann dieses nicht
als seinen Grund in dem reinen Sein besitzend betrachtet werden.
Die absolute Idee ist indessen die Methode, und diese ist dieselbe
reine Bewegung, die das Resultat der Phänomenologie war. Von
beiden wird gefordert, dass sie" Totalität aller niedrigeren Formen
sein sollen, da aber die absolute Methode ebensowenig wie das reine

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