- Project Runeberg -  Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie, die Erkenntniskritik als Metaphysik /
456

(1912) [MARC] Author: Adolf Phalén
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456 A- Phalen,
liehe Entwicklung nach der Phänomenologie eine Entwicklung der
zu Momenten herabgesunkenen Stadien des Bewusstseins in neuen
Formen sein soll. Nun sind ja indessen nach Hegel diese neuen
Formen eben als Formen der Wissenschaft die der Subjekt-Objek-
tivität land damit nicht des Bewusstseins. In der Wissenschaft
soll demnach dieser Dualismus nicht vorhanden sein. Am Schlüsse
der Phänomenologie wurde das Resultat derselben als die reine
Bewegung gefasst, die Identität von Form und Inhalt ist. Als
solche kann auch diese nicht Bewusstsein sein, und der wissen-
schaftliche Prozess ist nicht ein Hervorbringen des Inhalts des
Bewusstseins durch dieses selbst. In der Einleitung zur Logik
war der Ausgangspunkt das reine Sein^ in welchem der Gegensatz
in unmittelbare, ruhende Einheit zusammengegangen war. Auch
hier soll also der Bewusstseinsgegensatz überwunden sein. Es kann
unter solchen Umständen nicht als unmittelbar klar angesehen
werden, dass Hegels Problem das angegebene ist. Man muss Rück-
sicht auch auf diese entgegengesetzten Behauptungen nehmen, und
nur wenn diese aus den eigenen Voraussetzungen des Erkenntnis-
problems heraus verstanden, und diese letzteren auch in jenen
Behauptungen nachgewiesen werden können, heben sie nicht die
Möglichkeit auf, dass sein Problem wirklich das angegebene ist. Es
ist nicht unmittelbar klar, dass der Gegensatz zwischen Bewusst-
sein und Dasein derselbe ist wie der zwischen Form und Inhalt.
Der erstere soll ja nach Hegel bloss propädeutisch sein, und
wenn man auch nachweist, dass er in den Einleitungen nicht ge-
löst ist, so ist es doch nicht sicher, dass er in der Wissenschaft und
als. deren Hauptproblem wiederkehren wird. — Man könnte ein-
wenden, dass der Gegensatz zwischen Bewusstsein und Dasein doch
nicht der Erkenntnisgegensatz, der Gegensatz zwischen Auffassen und
Aufgefasstem, zu sein braucht. Das Verhältnis zwischen dem Auf-
fassen und dem Aufgefassten in der Erkenntnis ist ja eben das,
dass es Auffassen von diesem ist. Das Verhältnis und der Gegen-
satz dürfen hier nicht etwas Anderes als das Auffassen, Auffassen
von Etwas, bedeuten. Der Gegensatz zwischen Bewusstsein und
Dasein dagegen sollte bedeuten, dass die Existenz des Bew^usstseins
die des Daseins aufhob, und umgekehrt, dass sie nicht beide als
Bestimmungen der Wirklichkeit gedacht werden könnten. Wird
das Problem so formuliert: wie kann das Subjekt etwas von ihm
Unabhängiges auffassen, so schliesst dies indessen, w^e wir gese-
hen, haben, die Frage in sich, wie etwas von dem Subjekt

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