- Project Runeberg -  Fataburen / 1930 /
170

(1906)
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Full resolution (TIFF) - On this page / på denna sida - Den korta herkuln eller handrocken. Av Nils Lithberg - Zusammenfassung

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170 NILS LITHBERG

ZUSAMMENFASSUNG.

NILS LITHBERG: Der »kurze Herkul» öder der Handrocken.

In zwei der nördlichsten Kirchspiele von Dalarna, Mora und
Älvdalen, kommt zum Aufwickeln von Spinnstoff ein Rocken von einem Typus
vor, der sonst bei der bäaerlichen Bevölkerung des Nordens unbekannt ist.
Der Typus ist in den Sammlungen des Nordischen Museums in etwa 80
Exemplaren vertreten, datiert zwischen 1698 und 1881. Die verschiedenen
Formen verteilen sich auf gewisse Gruppen: A, Fig. 10-11; B, Fig. 12-
19; C, Fig. 20-25; D, Fig. 26-29; E, Fig. 30-31.

Ihre Anwendung ist, nach einer von Ola Bannbers gelieferten
Beschreibung, folgende. Die Spinnerin halt den Rocken mit dem
auf-gewickelten Flachs in der linken Hand, Fig. l, mit der rechten zupft sie
den Flachs heraus, Fig. 2, und zwirnt den Faden, und während dieser
Arbeit hängt die Spindel gerade herunter. In dem Masse, wie der
fertig-gesponnene Faden länger und länger wird, hebt sie die linke Hand mit
dem Rocken immer höher, Fig. 3, bis es notwendig wird, den Faden auf
die Spindel aufzuwickeln, Fig. 5. Darauf beginnt die Arbeit aufs neue,
indem die beiden Geräte zunächst nahe aneinander gehalten werden, um
dann während der Arbeit wieder mehr und mehr voneinander entfernt zu
werden. Dann und wann zieht sie den Faden zwischen deri Lippen, Fig. 4,
teils um Holzreste aus dem Flachs zu entfernen, teils um durch
Anfeuch-tung die Drehung des Garns sicherer bewahren zu können.

Dasselbe Gerät findet sich in griechischen Vasenmalereien dargestellt.
Auch die Arbeitsweise ist die gleiche, Fig. 7-9: man findet sogar das
Detail wieder, dass der Faden zwischen den Lippen gefiihrt wird, Fig. 8.
Zwei volikommen gleichartige Erscheinungen, zwischen denen 21/2
Jahr-tausende liegen. Besteht zwischen ihnen auch ein geschichtlicher
Zusam-menhang? Diese Frage lässt sich bis auf weiteres nicht beantworten.
Durch anderes vorhandenes Material erfährt sie jedoch eine nähere
Be-leuchtung.

Einerseits wird daisselbe Gerät noch heute auf den griechischen Inseln
und anderwärts im Mittelmeer angetroffen, Fig. 38 und Fataburen 1929
S. 51, in welchen Gegenden es offenbar noch direkt aus dem Altertum
her fortlebt.

Was den Norden betrifft, so liegt das Gerät bereits unter den Funden
ini Oseberger Schiff aus dem 9. Jahrhundert vor, Fig. 39, 40. Auch muss
dieses Gerät in der Rigsfmla in der Edda gemeint sind, wo es von Amma
heisst; »sat J)ar kona, sveigf)i rokk, brei33i fa3m, bio til våSar» - die
Frau sass da, schwang den Rocken, breitete die Arme aus, bereitete Tuch
vor - wozu wir in der Spinnerin von Dalarna, Fig. l-6, eine lehrreiche
Illustration erhalten; vgl. auch Fig. 38. In Dalarna kommt ein in der
Form verwandter Gegenstand vor, Fig. 32-37, der nunmehr die
be-sondere Verwendung hat, dass er in die Wiege eines Mädchens
hineinge-steckt wird, um das iiber den Kopf gebreitete Tuch däran zu hindern, iiber
das Gesicht des Kindes hinabzufallen. Der entsprechende Gegenstand in

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