- Project Runeberg -  Fornsögur Suðrlanda /
CLXXXI

(1884) [MARC] Author: Gustaf Cederschiöld
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Fornsögtor

Elbe. Mit Zauberkünsten betörte sie meinen
vater und ward seine königin, und er liebte
sie über alles. Viele Zauberei übte sie,
während sie lebte, aber ihr sohn ist ihr darin
noch bei weitem überlegen, denn er kann
sich in drachengestalt wandeln, und in den
schlachten speit er gift auf seine feinde,
sodass niemand ihm widerstehen kann. Durch
ihn sind viele lande in meines Vaters gewalt
gekommen. Er und mein vater befinden sich
jezt zu Bot (= Bozen?) im Trentatal; fals
sie noch nichts von unserem missgeschicke
gehört haben.’ Er bittet um gnade, da der
zug nicht auf sein zureden unternommen sei,
sondern auf anraten seines bruders, von dem
er nicht wisse, ob er jemals getauft sei, da
er nie die kirche besuche, aber zu jeder
Schandtat bereit sei.

Gerhard wird freigelassen, nachdem er
dem kaiser treue gelobt hat. Dieser sendet
kundschafter nach dem Trentatal und lässt
inzwischen ein grosses gastmal veranstalten.

XXIII. Eines tages, als der kaiser
ausgeritten war, kam Lucinia in Bärings
her-berge, erklärte ihm ihre liebe, bot ihm herz
und hand an und forderte ihn auf, das
bei-lager sogleich zu volziehen. Sie fügte hinzu,
dass er ihre räche kennen lernen und leben
nnd ehre verlieieii werde, fals er ihr nicht
wilfahre. Bäring weist sie ab, da sie von
höherem ränge sei als er und er ihren vater
nicht betrügen wolle; auch beabsichtige er,
ehe er seine liebe einer frau zuwende, noch
grosse taten auszuführen. Die jungfrau
ver-lässt zornig das haus. Da auch fernere
versuche, den helden zu verführen, ebenso
fruchtlos sind, beschliesat sie, sich zu rächen.

An einem morgen, als der kaiser das
haus, in welchem Lucinia schlief, verlassen
hatte und zur kirche gegangen war, kam
ein diener des kaisers zu Bäring und sagte
ihm, dass jener etwas insgeheim mit ihm
besprechen wolle. Bäring folgte der
auffor-derung, fand aber niemand vor als Lucinia.
Er wolte nun hinauseilen, fand aber die
tü-ren verschlossen. Die kaisertochter sprang
auf ihn zu, riss ihm die kleider herunter
und erhob ein lautes geschrei, sodass alle es
hören musten, die in der nähe waren. Man
brach die türen auf und drang hinein; auch
der kaiser war schnell zur stelle und sah,
dass Lucinia den ritter bei den haaren
gepackt hatte. Sie beschuldigte ihn nun, dass
er ihr habe gewalt antun wollen. Der kaiser
wurde sehr zornig und befühl Boring zu bin-

Lunds Univ. Årsskrift. Tom. XIX.

SnSrlanda. CLXXXI

den, welcher Tieftigen widerstand leistete, aber
von der Übermacht überwältigt ward. Darauf
liess ihn der kaiser zu dem fiusse schleppen,
welcher durch Bern fliesst, und in den
tiefsten Strudel hinabstürzen. Alle glaubten,
dass er dort seinen tod gefunden habe und
betrauerten ihn sehr, denn man vermutete
algemein, dass er unschuldig pnd nur von
der kaisertochter verleumdet sei.

Bärings diener Osus und Nisus entkamen
mit seinem rosse und seinen waffen und
flohen nordwärts nach der stat Trent (— Trient?).
Nach drei tagen fand sich auch Bäring
gesund und unverlezt bei ihnen ein und
be-grüsste sie. Sie aber erschraken und
glaubten, es sei ein gespenst, und wolten
hinauslaufen.

XXIV. Bäring beruhigt sie und erzählt,
dass ein engel ihn auf seinen flügeln aus
dem flusse gerettet habe. Sie begaben sich
darauf alle drei nach f’em Trentatal, vermieden
es aber sich öffentlich sehen zu lassen, denn
Bäring wolte nicht, dass seine rett ung jezt
schon bekant würde.

Als sie nach Bot kommen, finden sie
die stat von Heinrichs heere besezt. Bäring
verbirgt sich während der nacht mit seinen
begleite rn auf einem waldbedeckten felsen.
Am nächsten morgen begint unten auf der
ebene eine gewaltige Schlacht. Bäring
wap-net sich und reitet mit seinen dienern hinab.
Sie fragen ihn, gegen wen er kämpfen wolle,
da er von den anführern beider heere
schimpfliche behandlung erfahren habe. ’Alte schmach
soll man zuerst rächen’ erwidert Biiring.

Heinrich hatte 24 russische ritter, die
grösser und stärker waren als andere
menschen. Sie hatten bereits viele von den
anführern des kaisers getötet, denn ihre
Schwerter waren vergiftet und sie selbst voll
von gift. Der kaiser war von ihnen umringt
und hatte jeden gedanken an rettung
aufgegeben. Da Bprengt Bäring heran, haut
auf einen der Russen, welcher Senes hiess,
und spaltet mit seinem streiche mann und ross.
Voll schrecken ergreifen die andern die flucht.
Die leute des kaisers fassen neuen mut und
töten viele feinde. Bäring stösst nun auf
Heinrich; von den begleitern desselben
werden Osus und Nisus verwundet. Bäring aber
dringt so mächtig auf seinen gegner ein,
dass dieser die flucht ergreift und sich in
der stat Bot birgt. Biiring kann ihn nicht
einholen; er schlägt mit dem Schwerte in die
eisenpforte und ruft: ’Zu schnell entflohst

y

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