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CCXVIII

(1884) [MARC] Author: Gustaf Cederschiöld
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CLXXVllI

G. Cederschiöld.

Bringst du mir sein haupt, so kanst du
meiner huld sicher sein.1

Der kaiser war über diese botschaft
sehr erfreut und liess dem Überbringer ein
rogs und zwanzig goldinünzen geben.
Nachdem dieser einen halben monat bei dem
kaiser sich aufgehalten, kehrte er mit einem
antwortschreiben zu seiner herrin zurück, in
welchem dieser mitgeteilt ward, duss der
kaiser ihrer aufforderung folge leisten wolle.
Er begab sich auch rechtzeitig auf die reise
und erreichte an dem bestirnten tage den ihm
bezeichneten wald.

III. Am morgen des ersten mai klagte
die gemahlin Guions, dass sie sich krank
fühle. Auf die frage des gatten, ob sie nach
einer besonderen speise verlangen trüge,
erwiderte sie, dass sie gerne frisches fleisch
von einem wilden eber essen würde, weil sie
hoffe, dadurch schnell genesung zu erlangen.
Der zärtliche gemahl erbietet sich sogleich,
das gewünschte zu schaffen und reitet mit
drei begleitern fort, ohne heim und panzer,
nur mit einem kurzen Schwerte und einem
schilde bewafnet.

Als sie in den wald kommen, werden
sie von dem kaiser und seinen rittern
überfallen. ’Komm her, alter! ruft jener, ich
schwöre dir, dass du heute dein leben lassen
mu8st. Deinen sohn Bevers werde ich
hängen lassen und deine frau heiraten; deine
schätze und dein reich sollen mir zufallen.’
Guion erwidert: ’Unedel wäre das gehandelt,
wenn du mich ohne gerechte Ursache
erschlügest ; das aber schwöre ich bei meinem
gotte, dass ich dich nicht fürchten würde,
wenn ich heim und panzer hätte und mehr
meiner genossen bei mir wären. Fals ich
aber hier sterben soll, bitte ich den heiligen
geist, mir meine Sünden zu vergeben.’ Der
kaiser sprengt nun auf den jarl los und
versezt demselben einen so gewaltigen streich,
dass er vom pferde sinkt; zugleich dringen
die begleiter des kaisers mit spiessen und
Schwertern auf ihn ein. Guion wehrt sich
heldenhaft und tötet sechzig seiner gegner,
musa aber schliesslich der Übermacht
erliegen. Vergebens fleht er den kaiser um gnade;
dieser schlägt ihm mit eigener band das
haupt ab und sendet dasselbe der gattin des
ermordeten. Diese ist hocherfreut und lässt
den kaiser auffordern, ungesäumt zu ihr zu
kommen, da sie am nächsten tage hochzeit
mit ihm halten wolle.

IV. Als Bevers das vorgefallene erfuhr,
weinte er bitterlich und gieng dann
zornigen herzcns zu Beiner mutter. ’Du böse
metze! sagte er, warum hast du meinen
vater morden lassen? Zu übler stunde wurdest
du so schön geschaffen. Das schwöre ich
bei dem sohn der unbefleckten jungfrau,
dass ich diese untat rächen werde, wenn ich
solange lebe, dass ich zu pferde steigen und
waffen führeu kann.’ Als die mutter diese
worte hörte, wurde sie zornig und schlug
den knaben, dass er zu boden fiel. Da
sprang ein alter ritter, namens Sabaoth, auf,
hob Bevers empor und wolte ihn hinaus in
seine wohnung tragen, denn er war des
jünglings pflegevater gewesen und liebte ihn
sehr. Die frau aber rief den ritter zu sich
und sprach: ’Du wirst mir schwören,
Sabaoth, dass du den knaben noch vor abend
tötest, und kanst dir als belohnung erbitten,
was du wilst.’ ’Gern tue ich, was du wünschest,
herrin!’ erwiderte Sabaoth und gieng mit
Bevers fort.

Als er nach hause kam, liess er einen
diener (richtiger: ein schwein) töten und in
dem blute desselben Bevers kleider färben;
diese liess er dann auf eine mühle (?)
hängen, damit alle glauben Sölten, dass der
knabe tot sei. Darauf rief er Bevers zu
sich und sprach: ’Höre nun auf meinen rat:
lege ärmliche kleider an und hüte sieben
tage lang meine lämmer. Dann will ich
dich in ein anderes königreich schicken zu
einöm jarl, der mein bester freund ist; dort
bleibe bis du sechszehn jähre alt bist und
waffen fuhren kanst. Dann solst du mit
dem kaiser streiten und ich will dir helfen,
so viel ich kann.5 Der knabe dankte ihm
und gieng (lie lämmer zu hüten.

Als er draussen auf der heide war, hörte
er den lärm der bochzeitsfeier. Er nahm
nun seine keule, gieng zu dem hause seihes
vaters und sprach zu dem pförtner: ’Lass
mich ein, denn ich habe mit dem kaiser zu
reden.’ Der pförtner antwortete zornig:
’Packe dich fort, elender hurensohn, du
bist ein grosser schurke.’ bevers erwiderte:
’So helfe mir gott, als ich ein hurensohn
bin; darin hast du recht. Aber eine lüge
ist es, dass ich ein schurke bin, und erfahren
solst du, ob es sich so verhält., wie du
sagtest.’ Er schwingt seine keule und schlägt
dem pförtner den schädel ein. Darauf geht
er in die halle, tritt vor den kaiser und
spricht: ’Herr kniser, wer gab dir die er-

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