- Project Runeberg -  Fornsögur Suðrlanda /
CCXXV

(1884) [MARC] Author: Gustaf Cederschiöld
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Fornsöjpir Suírlanda. CCXXV

weint und kummervoll spricht: ’Ach, Bevers,
wie sehr habe ich dich geliebt! Die liebe zu
dir tötet mich; ich habe dich verloren und
daher mag ich nicht länger leben.’ Bevers geht
nun zu ihr hinein; er war wie ein pilger
gekleidet und bat um speise. ’Sei
wilkora-kommen, pilgersmann, erwidert sie, an speise
soll es dir nicht fehlen.’ Sie reicht ihm
wasser und bedient ihn selbst. Als er
gegessen bat, fragt sie ihn. wo er geboren sei.
’Ich bin in England geboren’ erwidert er.
’Da kenst du vielleicht den Bevers von
Ham-tun?’ forscht sie weiter. ’Ihn kenne ich wol,
antwortet er, denn sein vater war mit mir
verwant. Es sind noch keine zwölf monate
vergangen, da sah ich, dass er einen könig
und einen riesen tötete; aber jezt ist er
daheim in seinem reiche; er hat seinen vater
gerächt und sein er,be zurückerlangt; er ist
auch verheiratet; ein schöneres weib wie das
seinige habe ich nie gesehen.’ Als Josvena
hört, dass Bevers vermählt sei, fält sie in
ohnmacht. Sie erholt sich zwar bald, bricht
aber in laute klagen aus und spricht: ’Zu
unseliger stunde bin ich geboren, da ich
Bevers verloren habe.’ D.irauf blickt sie den
pilger an und spricht: ’Gott helfe mir! Wenn
ich nicht wüste, dass Bevers daheim in
England ist, so würde ich sagen, dass du
derselbe Bevers bist, nach dem ich mich lange
gesehnt habe. Freilich hast du eine narbe
an der stirn, die ich au ihm nicht kante.’
’Nein, erwidert der pilger, ich bin nicht
Bevers, ihr irt euch.’ Darauf fügt er hinzu:
’Ich habe oft gehört, dass ihr ein trefliches
ross besizt; das möchte ich gerne sehen.’
’Das kann nicht geschehen, antwortet sie,
denn seit ich den kühnen ritter Bevers
verlor, wagt niemand in des pferdes nähe zu
kommen.’ Nun trat ein junker der Josvena
herein, welcher Bonifrey hiess. Josvena fragt
ihn, wem der pilger ähnlich sehe. ’Herrin,
erwidert er, das ist Bevers von Hamtun, wie
ich meine.’ Das in der nähe befindliche ross
hört den namen seines früheren herren, reisst
sich los, läuft in den hof und wiehert ; dann
legt es sich auf den boden und wälzt sich
umher. Weiss gott, sagt Bevers, ich muss
versuchen, ob ich das pferd besteigen kann.’
Sobald das tier seinen herren erblickt, steht,
es unbeweglich, lässt ihn ruhig aufsitzen und
geht dann tänzelnd an Josvena heran. ’Nun
weiss ich, spricht diese, dass du derselbe
bist, nach dem ich lange geschmachtet habe.
Nimm dein ross zurück und dein gutes

schwert Myrklei, das ich dir aufbewahrt
habe.’ ’Gebt, mir mein schwert, antwortet
Bevers, denn ich will heim Hach England.’
’Nicht darfst du dorthin reisen, spricht sie,
wenn du mich nicht mitnimst.’ ’So solt
ihr nicht sprechen, herrin, erwidert Bevers,
denn ihr seid eine vornehme königin und
ich ein unbekanter fremdling; auch habe ich
mehr grund euch zu hassen als zu lieben,
denn euer vater hat mich verraten und lange
jähre im kerker schmachten lassen.
Ausserdem hat mir der patriarch anbefohlen, dass
ich nur eine reine jungfrau heiraten solle;
wenn du aber noch eine jungfrau wärest,
wäre das ein grosses wunder, da du seit 7
jahrén mit dem könige Ivorius verheiratet
bist.’ ’Das weiss gott, erwidert Josvena, dass
ich von der hinterlist meines vateis nichts
wüste; und seit ich mit. Ivorius vermählt
bin, hat er meinem leibe nicht nahe kommen
können. Daher bitte ich euch, dass ihr mich
mit euch nach England führt und dort
taufen lasst. Erweise ich mich dann anders
beschaffen, als ich jezt angebe, so sendet
mich ohne einen pfennig in blossem hemde
zurück!’ ’Gern will ich euren wünsch
erfüllen’ sagt Bevers und küsst BÍe mit
herzlicher freude.

XVI. Nun komt Ivorius mit Beinem 15
Unterkönigen von der jagd zurück und bringt
reiche beute heim: 100 löwen und leoparden
lind eine unzahl wilder Schweine und bären.
Sorgenvoll ruft Josvena ihren vertrauten
Bonifrey zu sich und bittet ihn um guten
rat: ’Ivorius ist heimgekehrt, sagt sie, und
wir können nicht entfliehen.’ ’Weine nicht,
herrin, erwidert Bonifrey, ich werde dir einen
rat erteilen: Ivorius hat seinen liebsten
bruder Bibilant nach der bürg Abilant geschickt
und dieser ist dort von den feinden
eingeschlossen. Dies soll Bevers deinem gemahle
mitteilen, und ich weiss, dass er sich sofort
auf den weg machen wird, um seinem bruder
zu hilfe zu eilen. Wir bleiben dann mit
wenig leuten zu hause und können entfliehen.’
’Das ist meiner treue ein guter rat’ erwidert
Bevers.

XVII. Hierauf tritt Ivorius herein und
zeigt Josvena seine beute. AlserBevers erblickt,
fragt er ihn, woher er gekommen sei. ’Herr,
erwidert Bevers, ich bin in vielen ländern
gewesen, nur in die bürg Abilant konte ich
nicht gelangen, weil euer bruder Bibilant
mit seinem ganzen heere dort durch den
könig von Vamera eingeschlossen war.’ ’Dag

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