- Project Runeberg -  Auch ein Wort über die religiöse Frage der Zeit /
58

(1847) Author: Erik Gustaf Geijer
Table of Contents / Innehåll | << Previous | Next >>
  Project Runeberg | Catalog | Recent Changes | Donate | Comments? |   

Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - Die religiöse Frage der Zeit

scanned image

<< prev. page << föreg. sida <<     >> nästa sida >> next page >>


Below is the raw OCR text from the above scanned image. Do you see an error? Proofread the page now!
Här nedan syns maskintolkade texten från faksimilbilden ovan. Ser du något fel? Korrekturläs sidan nu!

This page has been proofread at least once. (diff) (history)
Denna sida har korrekturlästs minst en gång. (skillnad) (historik)

58
persönlichen Unterschied in und innerhalb feiner Einheit ges
dacht werden könne , in Folge dessen er von Ewigkeit her
sein eigenes , mit ihm selbst gleich selbstståndiges Gegenbild
hervorgebracht habe, welches Gott in Gott ist, das göttliche
Wort , in und durch welches alles geschaffen worden : -
daß diefes die im idealischen Sinne himmlische Schöpfung
fen , indem alle Intelligenzen als góttliche Ideen in dem
göttlichen Worte , das wir den Sohn Gottes nennen , als
ein organisches Ganzes eingebildet seyen : * ) – daß , da diese
durch Mißbrauch der ihnen mitgetheilten Selbstständigkeit
von Gott abfielen (was keine Veränderung in den Verhålt
nissen der Personen innerhalb der Gottheit mit sich führen
konnte), durch diesen Abfall der himmlischen Geister, wodurch
das schöpferische Vermögen gleichsam außer sich selbst geseßt
wurde, die irdische Naturmitnur åußerlicher Zeit und Raum
ihren Ursprung genommen habe : daß der Mensch , der ein
das Nichtreyn ist , zurück. Darum bricht auch der Pantheis
mus wie ein alle und jede Individualitåt verzehrendes Feuer
aus , wenn immer die Wissenschaft sich bei einer falschen
Selbstständigkeit beruhigen will , und es ist dieses auch die Bes
deutung des in unserer Zeit wieder erwachenden Pantheismus ,
der in der Religion , wie in der Philosophie, das wahre Feges
feu er ist. Wohl ist die göttliche liebe höher denn alle Ber:
nunft; aber sie erfordert nicht nur ein Selbst, sondern ein
Selbstanderes , um sich zu offenbaren , und diese ofa
fenbarung, die die Vernunft sich selbst nichtmittheilen, wohl
aber, von oben mitgetheilt, sich aneignen kann , ist , wenn auch
ůber, doch nicht gegen die Bernunft, weil sie eben das Heil
der Vernunft selbst und die praktische Fülle aller Vernunfters
kenntniß ist .
* ) Es mag auch dieses als eine Pråeristenz der Seelen in Christo ,
wie sie von dem großen Kirchenvater Origenes behauptetwurde,
gefaßt werden. Wir haben schon früher gefunden, daß jede In :
telligenz die Möglichkeit aller in sich enthårt. In die Zeit:
lichkeit werden sie hingegeben , um zu der idealen Selbsta
stàndigkeit auch die reale , durch Kampf zum Bewußtsern ge
kommene, zu erwerben . Darum reft Paulus den in der Probe
bestandenen göttlich gerechtfertigten Menschen auch über die
Engel, oder die nicht gefallenen Geister .

<< prev. page << föreg. sida <<     >> nästa sida >> next page >>


Project Runeberg, Sun Dec 10 04:26:27 2023 (aronsson) (diff) (history) (download) << Previous Next >>
https://runeberg.org/geijerwort/0064.html

Valid HTML 4.0! All our files are DRM-free