Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - VI. Die Schule der Zukunft
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Wortes, das dem, der nichts hat, auch das Wenige
genommen wird ; der, welcher keine ausgeprägte
Persönlichkeit besitzt, wird in der Schule gezwun-
gen, das Geringe, was er sein eigen nennen mag, zu
verlieren.
Die frühere Schule, mit ihrem Auswendig-
lernen weniger Gegenstände, mit ihren oft schlech-
ten Lehrern — bei denen man schlafen oder schwin-
deln konnte — mit ihrer relativen, um das Latein
konzentrierten Einheitlichkeit, erscheint uns bar-
barisch. Aber sie war unschädlicher für die Per-
sönlichkeit als die jetzige mit ihren gründlichen
Präparationen, ihren interessanten Lektionen,
ihren vervollkommneten Methoden, ihren ausge-
zeichneten Lehrern, die dem Schüler jedes Stein-
chen aus dem Wege räumen und ihm seine geistige
Nahrung so schmackhaft bereitet wie möglich
geben, ja sogar schon gekaut ! Diese gute
Schule ist es, die durch die Uebertreibung der
Vielfältigkeit den Grund zur Nervosität unserer
Zeit legt und durch die dort herrschende geistige
Trägheit die Negativität unserer Zeit verschuldet!
Das stillste, gehorsamste Kind ist das beste
Schulkind. Das heisst, die unpersönlichsten und
farblosesten werden immer „Muster" — und so
werden schon in der Schule die Wertbegriffe ver-
zerrt. Je mehr Körper und Seele sich passiv, leicht
dressierbar und rezeptiv zeigen, desto bessere Re-
sultate vom Gesichtspunkt der Schule aus. Die
Unfugstifter, die trotzig Individuellen, die ein-
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