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Denn da folgt der Anklage der Tod auf den Fersen.
Die Zeugen — es sind Juden — werden vorgeladen
und aufgefordert, sich kurz zu fassen, was ihnen
schwierig fällt. Doch sie werden vom Auditor auf die
Bahn der kurzen Tatsachen gedrängt, sprechen sogar
verständliches Deutsch und beantworten die Frage,
ob sie schwören wollen, mit der Gegenfrage: „Warum
denn nicht schwören?"... Thora her! Die zehn Ge-
bote! ... Die zehn Gebote sind weit entfernt, man
sucht sie. Die Thorarolle dreht, sich gleichzeitig ent-
rollend und aufrollend, in den fiebernden Händen. Da
sind sie.... Hut auf, die Hand auflegen, festdrücken,
die ganze Hand!... Wir stehen alle in der Veranda der
geplünderten Prachtvilla des Direktors der großen che-
mischen Fabriken, an denen der Wiener Bankverein stark
interessiert ist. Der Oberstaatsanwalt, der evangelische
Pastor, mein Sekretär und ich sind die einzigen Zivilisten,
die den Verhandlungen beiwohnen dürfen. Das Ge-
richt ist so gewissenhaft, sich in das Dorf zu begeben,
um den genauen Tatbestand einwandfrei festzustellen.
Es wird Abend, aber die Verhandlungen müssen be-
endet werden, damit die Strafe noch morgen voll-
zogen werden könne. Ich fahre ohne Laternen die
fünfzehn Kilometer durch eine stockfinstere Nacht
nach der Stadt zurück. Die Posten rufen uns an:
„Ällj, allj!" und der Kutscher hält mit einem Ruck die
Pferde an. In der Nacht schlafe ich in der verlasse-
nen Wohnung eines Advokaten. Werden wir uns je
kennen lernen, der Gastgeber und ich?... Ich ziehe
mich nur halb aus, weil ich konstatiere, daß ich im Bette
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