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— 30 —
kugeln im Rücken schwer verwundet, er ist durchlöchert,
sozusagen, wie ein Sieb."
Nachdenklich schaute er dem Kranken, der auf seinem
durchlöcherten Rücken fahl und still im Bette lag, ins
Gesicht. Nachdem er ihn so eine kurze Weile angesehen
hatte, sagte er ganz ruhig, nicht lauter und nicht leiser,
als er sonst gesprochen hatte:
„Der macht es nicht lange mehr! Mit dem ist es
aus!"
Entsetzt über diese Unbarmherzigst dem Tode gegen-
über, trat ich schnell zu dem Bett des Kranken und beugte
mich über ihn.
„Nicht wahr," sagte ich, „es geht Ihnen ja bedeutend
besser? Sie sehen sehr brav aus, in einigen Wochen
werden Sie schon auf den Füßen sein!"
Aber der Kranke antwortete nicht und doch schien es
mir, daß seine großen fieberglühenden Augen voll Leben
und Verständnis waren.
„Wo wurde er verwundet, ich meine in welcher
Schlacht?" frug ich den Kameraden und der Kamerad
wiederholte, die Stimme hebend, meine Frage. Er be-
kam aber keine Antwort, bis er dem Kranken noch näher
trat und noch lauter frug. Dann plötzlich kam es mir vor,
als hätte der Kranke die ganze Zeit sehr wohl verstanden,
was wir gesprochen und gefragt hatten, aber er war mit
seinen Gedanken anderswo gewesen, weit, weit weg.
Vielleicht hatten ihn Fragen beschäftigt, die zuerst erledigt
werden mußten, bevor er uns antworten könnte. Aber
er wollte uns doch die Antwort nicht schuldig bleiben.
Deshalb machte es den Eindruck, als erwache der Kranke
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