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— 7 i —
hat sie eine andere fremde Stadt, Jaslo, erreicht. Sie
kann kaum mehr fragen und gar nicht denken, kann nur
noch mit den entzündeten Augen weinen. Sie ist schmutzig
vom steinernen Boden der Bahnhöfe, ungekämmt, ver-
kommen, ein Bettlerkind, das hinter der Front umher-
irrt und mit seinen Tränen Menschen zu rühren sucht, die
nur den Krieg und nichts anderes fluchend und wütend
im Herzen tragen... In Jaslo fand sie die fremde
Dame und nahm sie mit ins Hotel. Die Stadt, die ganz
verarmt ist, zahlte täglich, eine Woche lang, eine Krone
für ihren Unterhalt, lehnte dann aber ab, weiter für
sie zu sorgen. Die Russen näherten sich, und ein kleiner
Beamter, der dableiben mußte, nahm Zosia als Dienst-
mädchen zu sich. Seine Frau fand, daß man wenig
Nutzen von ihr hatte, aber auf die Straße konnte man
sie ja nicht werfen, jedenfalls nicht, solange die Russen da
waren.
„Wo ist das Kind jetzt?" frage ich die Dame. „Bitte,
schicken Sie sofort nach dem Mädchen, ich will es sehen!
Vielleicht kann man etwas für das Kind tun."
„Sie sieht jetzt noch schlechter aus als damals, als ich
sie fand. Man kann sie kaum mehr ansehen."
„Bitte, schicken Sie dennoch, mir zu Gefallen."
Ich warte eine Stunde und kann an nichts anderes
denken, als an dieses verirrte Kind, das alles, sogar die
Hoffnung verloren hat. Nach einer Stunde kommt der
Junge zurück: Man habe das Mädchen Zosia einem
Weib, das eine Kuhund etwas Land außerhalb der Stadt
hat, abgegeben. Es sei zu weit, sie zu holen. Außerdem
könne sie nur Sonntag nachmittags weggehen — die-
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