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— 76 —
„Wo ist der Wagen erster Klasse nach Krakau?" — „Auf
dem vierten Gleis vorne!"... Wir finden den Wagen
und steigen ein: Ist jemand darin! „Was? Ist hier
jemand?—Wer?"—„Weiß der Teufel!"—„Geben Sie
Licht!"... Wir leuchten hinein. Geblendet und schlaf-
trunken erhebt sich ein wenig vertrauenerweckend aus-
sehender Mensch von den Sammetpolstern. „Was
machen Sie hier?" Ich? Ich fahre nach Krakau."
„Fahrkarte!" „Fahrkarte?" „Hinaus!! Hinaus!!"
In sämtlichen Kupees schlafen wenig vertrauens-
würdige Herren, die nach Krakau oder sonst wohin fahren
wollen. Wir werfen sie ohne Gnade hinaus und nehmen
den Wagen in Besitz, um auch, den Hauptmann ausge-
nommen, nach Krakau zu fahren. Bevor wir einschlafen,
machen wir noch Witze über unser Hotel.
Der Schöpfer hat mich mit einem guten Magen und
einem guten Schlaf gesegnet. Das hilft über vieles
hinweg. Ich wache beim geringsten Laut auf, kann zehn-
mal wach werden und sofort wieder automatisch ein-
schlafen. Mein Nachbar, der Bahnbeamte, scheint aber
weniger gut zu schlafen. Er muß außer seiner Magen-
und Halskrankheit noch andere Leiden haben. Er dreht
sich um, fährt empor, hat Angstzustande und murmelt
undeutliche Worte zwischen den Zähnen: „Brand-
depesche ... Die Linie verhauen... zerstört... zu viel
Achsen. . . Spielzeug-Rampen . . ." Dann bemerke
ich noch etwas: ein eigentümliches Zittern in der Luft,
ein leises Nachklirren der Fensterscheiben, als don-
nere es irgendwo in weiter Ferne... In der Frühe
höre ich, wie der Hauptmann aufsteht, die Tür auf- und
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