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schlingen. Ob sie Galizien behalten und es ungestört
verdauen werden, steht in den Sternen und bei unseren
Waffen. Ich glaube, daß ihnen auch diesmal nicht die
nötige Ruhe gegönnt wird. Wir brauchen dieses Stück
zähen Mittelalters zwischen uns und dem Tatarenreich,
ganz davon abgesehen, daß es ein Kronland der Monar-
chie ist, in dem Menschen leben, die dort geboren wurden
und es lieben, wie ich es liebe, trotz allem: trotz seiner
Armut und seinem Schmutz.
Satoralja–Ujhely, Mitte November.
I n d e n K a r p a t h e n
^chon halbwegs auf der vierzig Kilometer langen
Wagenfahrt von Ungvar nach Nagymihaly fing es an.
Hier kamen mir die ersten maroden Landstürmer ent-
gegen. Hinkend oder die Beine mühsam schleppend,
schlichen sie den Weg entlang, einzeln und haufenweise
— der Abfall des Krieges. Je mehr ich mich Nagymi-
haly näherte, desto häufiger zeigten sich am Wegrand
diese fahlen, schleichenden Spukgestalten, die das ver-
zerrte Abbild des Krieges in ihren fleischlosen Gesichtern
trugen. Wie alles, das das Zeichen des Todes trägt,
hatten sie weder Alter noch Geschlecht, aber ich vermute,
daß sie einst Jünglinge gewesen sind und unlängst als
bauchrunde Familienväter das Werndlgewehr ihrer
Jugend wiedergesehen haben. Jetzt aber sind sie nichts
mehr, und ich frage sie auch nicht, von wo sie kommen und
was sie geleistet haben. Weiß ich doch, daß sie sich auf
Mein Kriegstagebuch 6
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