Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - Hunger
<< prev. page << föreg. sida << >> nästa sida >> next page >>
Below is the raw OCR text
from the above scanned image.
Do you see an error? Proofread the page now!
Här nedan syns maskintolkade texten från faksimilbilden ovan.
Ser du något fel? Korrekturläs sidan nu!
This page has never been proofread. / Denna sida har aldrig korrekturlästs.
— ii6 —
Fleisch ein Mann durch die Welt kommt. Leere Ge-
därme, Knochen, Sehnen, Haut und Haar: das ist
alles, was als unentbehrlich vom früheren Wohlstand
übriggeblieben ist, aber es genügt vollkommen, um
doch auf der Höhe zu sein. Ich verspüre ein großes
Verlangen danach, mich dem Hauptmann vorzustellen,
um nähere Betrachtungen über einen solchen Zustand
machen zu können, aber seine Augen blicken so nach
innen gekehrt, daß ich nicht wage, ihn zu stören. Außer-
dem war er sehr bald so beschäftigt, daß jede Geselligkeit
sich von selbst verbot. Der Kellner hatte ihm nämlich
eine Speisekarte in die Hand gegeben, und von jetzt
ab fing die Verfallsperiode an. Ganz allmählich kam
es über ihn; er wurde, von den Funktionen überwältigt,
nachgiebig und weich allen formellen Forderungen
gegenüber. Er liest behutsam den ersten Namen einer
Speise auf der Karte, den zweiten und dritten, bis er
alle sechs hat, fängt wieder von vorn an, wiederholt
eiliger und eiliger mit fiebernden Augen und schmachten-
dem Gaumen, er öffnet, als speise er schon, den Mund
und beißt wieder die Zähne hart zusammen, deutet,
unsicher tastend, auf die Karte, ohne sehen zu können,
worauf er deutet, und hält in der Wartezeit, bis die
zufällig gewählte Speise gebracht wird, die Hände vor
den Augen, als würde er von einer ungeheuren und
schmerzlichen Spannung gequält. Jetzt stellt der Kellner,
mit den Tellern klirrend, die Speise vor ihm auf den
Tisch. Dunst von Kalbsbrust mit Kraut dringt be-
rauschend in seine Nase hinein. Mit der rechten Hand
sucht er ohne Hilfe der Augen das Messer, mit der
<< prev. page << föreg. sida << >> nästa sida >> next page >>
