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(1915) [MARC] Author: Aage Madelung - Tema: War
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - Gespräch mit einem russischen Leutnant

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— lyz —
besten Mannschaften Rußlands. Finnländische Schützen
heißen sie nur, weil sie in Finnland in Garnison liegen.
Sie sind nicht Finnländer, sondern Großrussen aus
Nordrußland, stramme, zähe und wetterfeste Leute.
Wir kommen nach Hause. Zwei bei einer früheren
Gelegenheit gefangene Russen sind dabei, uns Holz zu
holen. Etwa fünfzig Russen sind bei der Division zu-
rückgehalten worden, um verschiedene Arbeiten zu ver-
richten. Sie wohnen in der ruthenischen, pagodeähnlichen
Kirche, oben im Turm. Es ist kein Ofen da, und es ist
bitter kalt. Aber auch unsere Mannschaften haben in der
Kirche Quartier. Der eine von den beiden blickt mich an.
Er weiß vermutlich, daß ich Russisch spreche. — „Herr!"
sagt er, „es ist sehr kalt in der Kirche." — „Ist es denn
wärmer bei euch drüben?" — „Jawohl, es ist viel wärmer
bei uns in Rußland." — „Dummes Zeug, ich meine
doch in euren Schützengräben." — „Jawohl, es ist auch
dort viel wärmer. Wir bauen sie mit Dach und Blin-
dagen." — Er meint verschließbare Schießscharten,
nehme ich an. Ich antworte aber: „Wir halten es auch in
offenen Gräben aus. Ich habe genug mit dir gesprochen.
Bring uns mehr Holz her!" — Er geht gehorsam und
beruhigt von dannen, und wir essen Mittag und geben
uns den gegenwärtigen Dingen hin. Da stehen plötzlich
in der Tür, unter Eskorte, der lange russische Leutnant
und sein Kamerad, die wir unterwegs getroffen hatten.
Es sind Offiziere, und mein Wirt, der Ortskommandant,
muß deshalb für standesgemäßes Quartier sorgen. Der
russische Leutnant ist, wie gesagt, sehr groß, sehr blond
und ein sehr braver Mann. Er gewinnt sofort alle Men-
Mein Kriegstagebuch iz

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