Die Kultur Schwedens in vorchristlicher Zeit / 22 (1885) Author: Oscar Montelius Translator: Carl Appel Table of Contents / Innehåll | << Previous | Next >>
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 1. Das Steinzeitalter. (Bis zur Mitte des zweiten Jahrtausends vor Christi Geburt.)

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Der an der westlichen Küste von Jütland reichlich, und
spärlich auch an der Küste von Schonen vorkommende Bernstein wurde
schon im Steinzeitalter zu Schmucksachen verwendet, wie z. B.
zu Perlen, die als Halsband getragen wurden. Fig. 22 zeigt
eine Perle in der Form, welche in jener Zeit gewöhnlich war,
die dagegen fast niemals bei den Funden aus späterer Zeit
angetroffen wird. Solche Bernsteinperlen werden in schwedischen
Gräbern oft in grosser Zahl gefunden, und zwar nicht bloss in
Schonen, sondern auch in Vestergötland, wohin der Bernstein
also die ganze weite Strecke von Dänemark
oder Schonen geführt sein muss.

22.Bernsteinperle. V.-Götl. ½

Ausserdem hat man in den Gräbern dieser
Zeit aus Knochen verfertigte Perlen und
Schmuckgehänge gefunden, sowie durchbohrte und
offenbar einst als Zierrat getragene Zähne von Bären,
Wölfen, Hunden und anderen Tieren. Die Zähne
der grossen Raubtiere wurden wohl auch als
Siegeszeichen und stolze Andenken an einen
Kampf getragen, der für die Jäger der Steinzeit mit noch
grösseren Gefahren verknüpft war, als für die heutigen Schützen
mit ihren gezogenen Gewehren. Die Sitte, durchbohrte
Tierzähne als Schmuck zu tragen, hat übrigens die Steinzeit
überlebt. Man hat solche Zähne in livländischen Gräbern aus der
Eisenzeit gefunden, und vor einigen Jahren traf Prof. Virchow
auf einer Gebirgstour in Tyrol einen Wächter eines Weinberges,
der einen Kopfschmuck aus Hahnenfedern und Fuchsschwänzen
hatte und auf der Brust einen Schmuck aus
Wildschweinzähnen trug.

Die einzigen Schutzwaffen im Steinzeitalter waren
vermutlich Schilde. Aber da diese natürlich nur aus Holz, Leder
oder anderen solchen leicht zerstörbaren Stoffen bestanden, haben
sich keine Ueberreste von ihnen erhalten.

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