- Project Runeberg -  Die Kultur Schwedens in vorchristlicher Zeit /
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(1885) [MARC] Author: Oscar Montelius Translator: Carl Appel
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 3. Das Eisenzeitalter. (Vom fünften Jahrhundert vor Christi Geburt bis zur zweiten Hälfte des elften Jahrhunderts nach Christus.) - D. Der zweite Teil des jüngeren Eisenzeitalters (Vom Beginn des achten bis zur zweiten Hälfte des elften Jahr­hunderts.)

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und die Altertumsfunde ziemlich vollständige Auskunft. Doch
dürfen die Berichte der Sagas in dieser Beziehung nur mit
grosser Vorsicht benutzt werden, da sie erst ein paar
Jahrhunderte nach dem Schluss der heidnischen Zeit niedergeschrieben
worden sind, d. h. nachdem die Kleidung bedeutenden
Veränderungen unterworfen worden war, weshalb es vielfach schwer
auszumachen sein wird, ob der Verfasser der Saga eine treu
bewahrte Tradition aufgezeichnet hat, oder ob er seine Helden
der Sitte einer späteren Zeit gemäss kleidete. Einen derartigen
Verstoss gegen das „historische Kostüm“ hat man bei den
gleichaltrigen Abbildungen und bei den Funden aus Gräbern
heidnischer Zeit nicht zu befürchten.

Verschiedene Funde zeigen uns, dass von den Bewohnern
des Nordens in der Vikingerzeit ausser Häuten und Pelzwerk
auch wollene, leinene und seidene Stoffe benutzt wurden.
Seidene Stoffe waren aber natürlich grosse Kostbarkeiten. Im
Rigsmál lesen wir, wie der neugeborene Jarl in Seide gehüllt
wurde, und in dem oben erwähnten Grabhügel bei Mammen in
Jütland hat man einen wohl erhaltenen Gürtel u. a. aus Seide,
mit Silber und Gold durchwirkt, entdeckt. Zum selben Funde
gehört auch ein wollener Mantel mit Stickereien, die menschliche
Antlitze, Löwen, eine geschmackvolle Blattranke u. dergl.
vorstellen. Es ist aber vorläufig noch ungewiss, ob diese
Prachtstücke auch im Norden gearbeitet, oder ob sie aus fremden
Ländern eingeführt worden sind.

Die gewöhnlichen Wollen- und Leinengewebe waren dagegen
im allgemeinen Erzeugnisse der einheimischen Hausindustrie,
wie wir u. a. durch die Ueberreste der dabei benutzten Geräte
erkennen, die in den nordischen Funden dieser Zeit oft
vorkommen. So hat man z. B. zu verschiedenen Malen
Flachshecheln gefunden und die Gewichte, mit denen der Aufzug auf
dem Webstuhl gespannt gehalten wurde. Man kann natürlich

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