Full resolution (TIFF) - On this page / på denna sida - Meddelanden och aktstycken - N. Jacobsson. Några aktstycken från arkivet i Herrnhut till belysande af grefve Zinzendorfs första förbindelser med Sverige och den svenska herrnhutismens uppkomst
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MBDDEL ANDEN OCH AET8TY(;KEN 33 I
nidrigen Seelenkräften auf natiirliche weyse reflectire, umb alle ur-
sachen und umbstände sowohl in regard gottes als meiner selbst zu
ergriinden und mit vernunf^mässigen raisonements deduciren zu kön-
nen, theils in miindt- und schriftl[ichctn] vortrag in regard anderer,
da die tägl[iche] experience so wohl als die gantze Bibel zeiget,
wie der L[iebe] Heyland zu Nicodemus saget, das die aus den Greist
gebohren werden, hören wohl die stimme des windes aber wissen
nicht, woher es kömt und wohin es fähret, und also leichtl[ich] con-
trair scheinende raisonements vorfallen uber einerley materie, nicht
allein bey denen, so von gleicher Experience und progress in ihrem
Christenthum seyn; sondern noch vielmehr zwischen denen, so durch
dergleichen vorstellungen zur höhem erkäntniss sollen gebracht
werden; woher den alle Schysmata entstanden und täglich entstehen,
wo man nicht einander in Liebe duldet.
Ohne Zweifel herriirend, das uns in dieser 2^it die rechte Ca-
naanssprache mangelt, ich meine geistl[iche] Dinge geistl[ich] öder
im Geist auszusprechen, wozu NB der liebe Heyland nöhtiger fand
mit seyner äusserlichen gestalt von seynen Jungern zu weichen, und
ihnen hingegen zu senden den fursprecher den h[eiligen] Geist, der
sie in alle wahrheit leiten und hinfiihro nicht mehr gleichnissweyse
(womit alle Schrift- mund- und leibliche Zeugnisse verstanden wer-
den) mit iWhen sprechen, sondern frey öfFentl[ich] (nämlfichj allein
bey seynen wahren Jungern) Ihn und seinen Väter verklähren
wiirde; da als dan von Christo und alle dessen geheimnisse geist-
1 ichejr weyse betrachtet leicht die schönste harmonie und einigkeit
getroffen wird, welches aber unmöglich so länge wir Christo noch
nach dem fteische und äusserl[ichen] Umstände kennen und durch
worte alle einerley begriff zu trefFen uns bemuhen, umb alle irrun-
gen in antecesso vorzubauen.
Hiegegen aber finde nicht des Herrn Dippelii Meynung gewe-
sen öder dass er vor seyner person, bey herausgebung erwehnter
Schrift dasjenige gebauet, was er bei andern nijderreyset, weil ganz
andere ursachen ihn hierzu persuadiret, wie gleich aus der vorrede
zu ersehen, neml[ich] erstl[ich] die wahrheit so in seinen ge wissen
gantz evident zu Gottes Ehre und seinen nächsten zu nutz darzu-
legen zur öfFentl[ichen] allgemeinen priifung; zweytens dass es nicht
leere meynungen wieder leere meynungen, (und also ein biosses
Splitterrichten wie der Herr Graf befurchtet) sondern zum Heyl er-
spriessliche warheiten gegen Seelenschädl[iche] und von der wahren
Gliickseeligkeit abftihrende Irrthumer; drittens saget der Auctor feme
davon zu seyn, gegenwärtiges Zeugniss in aUen Puncten vorausge-
raacht und Sonnenevident der Welt zu obtrudiren und in so fem
lass ich’s gelten. Wogegen aber alle Conciliis, Synodis, Symbolis,
Formularis p. p., womach heutiges Tages alle Religionen profitiret
und eingeschränkt wird, gantz contraire principiis gehabt öder zum
wenigstens heutiges tages von ihren Bekennern selbst schuld gege-
ben wird^ derohalben dero fall nach offenbahrung Johannis am i8
Cap. nicht weit kan entfernet seyn. Amen! Hallelujahl
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