Full resolution (TIFF) - On this page / på denna sida - Meddelanden och aktstycken - N. Jacobsson. Några aktstycken från arkivet i Herrnhut till belysande af grefve Zinzendorfs första förbindelser med Sverige och den svenska herrnhutismens uppkomst
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MBDDBLANDBN OCH AKTSTYCKEN _ 33^3
ten wäre geredet und geschrieben worden etc, derohalben nicht so
hart an denen äusserl[iche]n Buchstaben zu hängen wålre.
AIso hatte ich einen offenen feldt und ungebundene hände
meine Meynung in denen anderen puncta gegen den HE[rm] Gra*
fen zu äussern, so weit meine Erfahrung sich strecket, und ein jeder
fur sich geistl[iche] Dinge geistl[ich] beurhteilen kan. Und obschon
hiebey zu beförchten wäre, dass dadurch alle irthumer freye öffnung
gemacht wtiide und man aus der einen ungewissheit in die andere
fallen mtisse, so gäbe ich doch anderseyts zu bedenken, ob alle Ir-
thumer dadurch besser gehoben werden, wenn die äussere schrift
als ein unfehlbahrer Probierstein und regel angenommen wird, un-
sere concepten und ausdrticke damach zu richten und, ehe wir die
sache im geist einsehen und erfahren haben, uns däran zu binden,
da nothwendig wiederumb die unerleuchtete vernunft geheymer
weyse iiber die rschrift gesetzet wird, wenn sie nach denen regulas
hermeneuticas, unterschiedl[ichen] sprachen, logicalischen und metha-
physischen schlussen, und also nach eines jeden partey angenom-
mene analogia fidei erkläret wird, da den immer alle Schijsmata
conserviret werden unter das asylum ignorantiae der unvemunft,
neml[ich] das sind glaubens Sachen und Geheimnisse, wobei man
die vernunft myss gefangen nehmen, das ist eine Sache zu glauben,
auf eines anderen Bericht ohne vöUige erkäntniss auf beyden seyten
von der Sachen zu haben, und eine contradictio in adjecto ist, wo-
bey man sich und andere aufhält allezeit zu lernen und nimmer
zur NB Erkäntniss der wahrheit kommen, missbrauchende Pauli
aussspnich 2. Cor. 10, 4, 5. IVir nidtrreissen die verttunftschlUsse,
und alle höhey die sich erhebet NB f^egen das erkäntniss Gottes (und
nicht gegen dergleichen unvemiinftige geheyme Glaubensartikeln)
und nehmen gefangen alle Gedanken, vernunft, Sinn öder verstand NB.
NB in den Gehorsam Christi und nicht unter väterl[iche] traditidnes
und praeconceptas opiniones.
Dass also fiir einen wahren erleuchteten gleich viel ist, mit öder
wieder die schrift nach dem äussern ansehen zu reden, weil dass
äussere alle zeit kan verändert und getheilet werden, dass innere
aber unveränderlich ist und bleibet, da es den heisset, der Geist-
l[ichi] richtet allés, Er aber selbst wird von niemanden gerichtet, Denn
iver hat des Herm Sinn erkandt, der ihn unterweisen wolte? wir aber
haben NB Christi Sinn i. Cor. 2. Da den[n] erfiillet ist, was der
Herr Graf von rechten verstande der Schrift saget, dass ess hinten
nach geschiehet durch die Verbildung ins Biide, welches der Haupt-
zweck aller schrift ist und bleibet.
Ich finde also hierin kein medium, derhalben suspendire mein
judicium biss weitere erklärung gewurdiget werde, nicht so wohl
mit anfiihrung äusserl[iche]r Schrift, da alle Zeit eine neue auslegung
erfordert wird und allezeit petitiones prindpiorum bleibet, sondem
wie Sie es selbst in der erfahrung und erkändtnis Gottes einsehen
die von d[em] HE[rm] Grafen angefiihrte unbegreifliche puncta,
weil sonsten allés schreiben beyderseyts ohn[e] nutzen abläuft, und
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