- Project Runeberg -  Kyrkohistorisk Årsskrift / Tionde årgången, 1909 /
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(1900)
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - Meddelanden och aktstycken - N. Jacobsson. Några aktstycken från arkivet i Herrnhut till belysande af grefve Zinzendorfs första förbindelser med Sverige och den svenska herrnhutismens uppkomst (forts. och slut från föreg. årg.)

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5 meddelanden of’II aktstycken



heftigsten Begierde ganz Iesii eigen zu sein, auf der andern Seite
aber von dem bösen Gewissen der Iugendsünden, und von der
Unbeständigkeit des sanguinischen Temperaments als ein Ball hin und
her geworfen wird, und daher nicht allein noch zu keinem Frieden
gekommen ist, sondern auch immer träger und nachlässiger wird
den Frieden zu suchen. Kan dieses mein Elend Sie zum Mitleiden
bewegen, und wollen Sie mich in diesem Zustande ihres
Gebets-Unterrichts und Zuschrift teilhaftig machen, so wird solches der mit
den Sündern in den Tagen seines Fleisches umgehende Iesus als
ein Stück seiner Nachfolge gnädigst ansehen, und die hierin
erwiesene Demut mit reicher Gnade bekrönen. Ich meinesteils halte mich
wahrhaftig nicht wert, dass Sie meiner gedenken, und dass ich ein
solcher bin, welchen ich mich beschrieben habe, werden Sie auch
daraus schliessen können, weil in Ihrem geliebtesten Schreiben, mir
so vieles ganz unverständlich ist. Sie warnen vor affectiver
Anfechtung, Verbildung etc: Ach wehrtester Herr Graf, das sind
Sachen welche nicht einmal für Kindern geschweige für Sclaven
gehören desgleichen ich noch bin. Ich muss mit Stricken und
Peitschen von grober Fleischeslust, von Menschenfurcht, von grausahmer
Versäumung des einigen notwendigen zurückgehalten werden. Für
aftectirte Anfechtungen habe mich noch nicht zu fürchten, und eben
deswegen dispensire den Herrn Grafen gar gerne von der
Beurteilung meines Amtes, als der ich selbst wohl weiss, dass dasselbe
im jetzigen Zustande meiner Seelen höchst gefährlich, und dahero
dem lieben Gott danke, dass keine Seele meiner Aufsicht ins
besondere anvertraut ist, gleich wie ich im Gegenteil mir wenig Scrupel
des Amts wegen machen würde, wenn ich erst von der Gnade treu
gemacht worden wäre. Indessen wrird es mir die grosse Freude
sein, wenn mein wehrtester Herr Graf, seinem gütigen Versprechen
nach, mir mit gutem Rahte, eine erweckte Seele zu Iesu weiter zu
führen, an die Hand gehen wird. Ich erwarte solches von Dero
Erfahrung mit der innersten Begierde in der Hoffnung, dass was bei
mir nicht angehen mögte, doch bei anderen getreueren und weniger
verunreinigten Seelen sich werde practiciren lassen, und wird es mir,
ob ich schon hungrig bleibe doch eine Erquickung sein, wenn ich
andre werde dahin weisen können, dass sie von der Fülle Iesu
Gnade um Gnade nehmen.

Nun mein wehrtester Herr Graf, wie es mit meinem
Christentum stehe, werden Sie hieraus zur Genüge ersehen. Wollen Sie eine
Probe meiner natürlichen Aufrichtigkeit haben, so bitte ich
denjenigen Bericht so anzusehn, welchen ich chne was auszulassen, hie
beifüge.

Nachdem der Herr Graf etwa 14. Tage von hier abgereiset
war, kam Ihro Majestät Befehl an den Herrn Landshauptmann des
Herrn Grafen wegen, etwa folgenden Inhalts: »Wir Friedrich von
Gottes Gnaden etc: Nachdem uns zu Ohren gekommen, dass ein wegen
seiner vielfältigen Irrtümer berüchtigter, deutscher Graf mit Namen

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Project Runeberg, Sun Dec 10 14:03:46 2023 (aronsson) (download) << Previous Next >>
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