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vorchristliche erlösungslehriin
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riker bedürfen, wenn eine Gesamtdarstellung uns immer mehr
die Kräfte eines einzelnen Menschen zu übersteigen scheint,
immer wieder die zusammenschauenden Darstellungen, sei es eines
grossen Ideenkomplexes, sei es der Entwicklung in einem weiteren
Kulturkreis. Die Schwächen, die damit notwendig verbunden
sind, werden durch Vorteile reichlich aufgewogen werden. Grosse
religiöse Persönlichkeiten wirken über ihr Volk und ihre
Religion hinaus, und echte Religiosität gleicht auch darin dem
Feuer, dass ihre Licht- und Wärmewirkung sich nach allen Seiten
verbreitet, wenn ihr nicht künstliche Schranken gesetzt werden.
Eine höher entwickelte Religion, die von anderen unbeeinflusst
geblieben wäre, ist ebenso undenkbar, wie ein Volk oder ein
Mensch, die sich ganz aus sich selbst entwickelt hätten. Wohl
werden wir wie bei dem Einzelmenschen nie die Gesamtheit aller
Einflüsse nachweisen können, und könnten wir es je, damit doch
noch nicht die volle Erklärung der Entwicklung gewonnen haben;
das Letzte und Schwerste bliebe ja noch, das Erfassen des
eigensten und innersten Wesens. Aber gerade das werden wir,
ohne jene Beeinflussungen überhaupt zu verfolgen, niemals
erreichen. Auch gegenüber der schöpferischen religiösen
Persönlichkeit erfahren wir immer wieder: Sehen lernen wir nur
durch Vergleichen. So nur können wir weiter die Methode des
Forschens verfeinern, indem wir bei dem Austausch religiöser
Gedanken immer wiederkehrende Arten der Umgestaltung
beobachten und besonders das Zusammenstossen zweier Rassen
dabei scharf ins Auge fassen. Ich könnte der eben
andeutungsweise geschilderten Entwicklung schon jetzt als Parallele
entgegenstellen, wie sich der verstandesmässig nüchterne, vom
semitischen Boden ausgegangene Muhammedanismus durch die
Berührung wieder mit Persien und seiner Mystik vertieft und
innerlich belebt.
Wenn wir so mit ehrfürchtigem Staunen die
Zusammenarbeit aller Völker an der Ausbildung der Religion verfolgen,
dann bedarf die Forderung, dass auch das Christentum
hineingezogen wird in den Kreis der allgemeinen Religionsgeschichte,
für den am wenigsten eine besondere Rechtfertigung, der es
selbst am höchsten stellt. Wir können es nicht entbehren, weil
wir zum Verständnis der heidnischen Entwicklung der Zeit die
in ihm so reich erhaltene Literatur notwendig brauchen, und
wir wollen es nicht entbehren, weil seine frühste Literatur sich
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