- Project Runeberg -  Kyrkohistorisk Årsskrift / Tjuguandra årgången, 1922 /
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(1900)
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - II. Meddelanden och aktstycken - Em. Linderholm, Ärkebiskop Söderbloms vigning av biskop i Reval år 1921

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33 2 meddelanden och aktstycken



dieser vier Diener der Gemeinde Christi in Estland mit der
neutesta-mentlichen Bezeichnung Bischof erzählen eine bedeutsame Geschichte.

Paulus nannte sich selbst und seine Mitdiener in der Gemeinde
Gehilfen der Freude, obwohl er besondere Ursachen zu Traurigkeit
hatte. Wohl ist unsere Zeit freudenlos, reich an Hunger und Elend,
Drohung und Hass. Und doch, auch in dieser Zeit sind wir berufen,
die Freude Christi in unseren eigenen Herzen und in den Herzen
unserer Mitchristen wachzurufen und zu erhalten.

Ich werde heute zwei besondere Anlässe zu freudevollem Lobe
erwähnen, ehe ich die eigentliche Ursache nenne, welche zu jeder
Zeit ein armes Menschenherz mit unausprechlicher Freude erfüllen
kann.

1. Blicken wir ringsum auf diese geschichtsschwere Stadt und
auf das Volk, das hier in Estland eine Nation bildet, so finden wir, dass
wir in einem freien Estnischen Staate gemeinsam unseren Gott preisen
und anbeten dürfen. Unserem Glauben gemäss hat Gott einem
jedem Stamme, einem jeden Volke eine besondere Aufgabe in der
friedlichen Gemeinschaft der Kirche Christi gegeben, eine Aufgabe, welche
kein zweites A^olk erfüllen kann. Und wir wissen, dass der Geist des
Pfingsten jede menschliche Sprache spricht. Somit müssen wir danken
und loben und zuversichtlich Gott trauen, dass hier eine offene Tür
der Volksfreiheit und der selbständigen Entwicklung der Estnischen
Nation gegeben ist, welche niemand zuschliessen kann.

2. Aber wenn unsere Blicke lüer in der Runde vor dem Altar
des Herrn bleiben, wo wir aus Estland, aus Finnland, mit deutschen
Brüdern und aus Schweden und aus Lettland über das Wasser uns
versammelt haben, das nicht scheidet, sondern vereinigt, so gehen unsere
Gedanken 200 Jahre und mehr zurück, als wir in Estland, Finnland,
Lettland und Schwedenland noch einem einzigen Staatswesen
angehörten, welches nach der Möglichkeit der damaligen Zeit ehrlich
versuchte, Freiheit durch Ordnung, Sicherheit durch Gerechtigkeit, und
Gottesfurcht durch das Evangelium zu schaffen. Beredt ist schon
der Name dieser Karlskirche, welche nach der im 17-ten Jahrhunderte
erbauten und während der Eroberung 1710 zerstörten Kirche genannt
wurde, der ersten in Reval für Gottesdienst in der estnischen Sprache
gebauten Kirche, wie auch damals die schwedische Regierung die
Herstellung von Religionsbüchern in der Volkssprache förderte. Die
traurigen Ereignisse vor 200 Jahren reden eine beredte Sprache. Wir
wurden geschieden.

Aber wer kann die grossen Taten des Herrn ausreden und alle
seine löblichen Werke preisen? Nicht nur vor unseren Vätern hat er
in längst vergangeneu Jahrhunderten Wunder getan. Sondern
träumen wir, oder sind wir wach? Hier stehen wir wieder wie in den alten
Tagen, aus Upsala, Borgå, Reval und Riga vereint, nicht im
politi-tischen Sinne zusammengehörend, aber in einer unvergleichlich in-,
nigeren Gemeinschaft mit einander ewig verbunden. Die Erinnerung
von 1721 wird von der Jubiläumsfeier des Lutherjahres 1521
überboten. Wurde nicht die Karlskirche sogar am Tage der Verbrennung

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