- Project Runeberg -  Kyrkohistorisk Årsskrift / Tjugutredje årgången, 1923 /
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(1900)
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - I. Undersökningar - Tor Andrae, Der Ursprung des Islams und das Christentum - I. Das Christentum in Arabien zur Zeit Muhammeds

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i5°

tor andrae

solche Form angenommen. Übrigens weist das Wort, das
Muhammed hier braucht: ’Uhdüd, mit aller Wahrscheinlichkeit
auf die negranitische Legende. ’Uhdüd heisst nicht, wie das
Wort wohl gewöhnlich übersetzt wird, Grube, sondern Graben,
»eine längliche Furche im Boden» (sakk fi-l-’ard mustaUl);
die Spuren, in denen das Brunnenseil gezogen wird, werden so
genannt. ’Uhdüd heisst auch der Canon, das tief ausgegrabene
Flussbett.1 Nun wird in der Tat sowohl in der griechischen
wie in der syrischen und äthiopischen Version von einem U adi
oder von einem Graben, der im Wädl hergestellt wurde,
erzählt. Da Nuwäs befiehlt, so berichtet Simeon,2 dass man
al-Härita und seine Mitgefangenen »nach einem Fluss, einem
solchen, der Wadi genannt wird (le-nahlä de metkere zu adjä)»
führen sollte. Dort wurden sie enthauptet und die Körper in
den Wädl geworfen. Nach den griechischen Akten befiehlt der
König àjrsvs^xHjvat èv ßo&üvt;) jràaac aotà; sv «vi toji<;> xat
àvatpsxHjvai, und endlich liess er al-Hàrita und seine Genossen
führen st? rov ^si[iappov töv XsyÖ|isvov ’OßsStavov3 ojioo 6 ßöö-ovo?
saxä’fTj xwv jtpoavatpsfrsvtwv àfüüv jiaptöptov. Auch die
äthiopischen Akten erzählen in einer Redaktion von einer Grube, in
einer anderen von einem Fluss." Nach allen Rezensionen
geschieht also die Hinrichtung der Märtyrer vor einem steilen
Flussbett oder vor einem Graben im Wädl. Vielleicht war es
allgemeine Sitte in Arabien, bei Massenhinrichtungen in dieser
Weise zu verfahren. So tat es Muhammed selbst mit den
Banü Kuraiza.6 Hat also die Legende sowohl von einem
Graben als auch von Scheiterhaufen erzählt, so ist es sehr wohl
verständlich, dass daraus auch ein Feuergraben werden konnte.
Dagegen passt das Wort ’Uhdüd gar nicht auf den feurigen
Ofen von Dan. 3, an den sowohl muslimische als abendländische
Erklärer gedacht haben. Übrigens dürfte diese Annahme schon

1 Lisän (Buläk 1300) IV, 139 f. Dieser Sprachgebrauch wird sich doch
nicht aus der Koranstelle erklären lassen.

2 Guidi, 511.

3 Das ist natürlich — wie schon J. P. Michaelis erkannte — nichts anderes
als der syrische wadiä. Die griechischen Akten schöpfen aus einer syrischen
Quelle. Wahrscheinlich haben wir in dem von Moberg (vgl. a. a. O. 38)
entdecktem »Buch der Himjariten» diese Quelle zu sehen.

4 Acta SS. Boll, 729, 736.

5 Fell a. a. O. 61.

6 Wäkidi, 216. Vgl. auch Reg. 18:40.

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