- Project Runeberg -  Kyrkohistorisk Årsskrift / Tjugutredje årgången, 1923 /
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(1900)
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - I. Undersökningar - Tor Andrae, Der Ursprung des Islams und das Christentum - I. Das Christentum in Arabien zur Zeit Muhammeds

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der ursprung des islams und das christentum 15 I

Gegensatz zwischen dem byzantinischen Orthodoxismus oder
dem westsyrischen Monophysitismus und der dyophysitischen
Lehre des östlichen Christentums ausnutzen wollen, um eine
erträgliche Stellung im Perserreiche zu gewinnen. Gegen
Ausgang des sechsten Jahrhunderts war es ihnen geglückt, der
persischen Staatsgewalt diese Auffassung beizubringen. Der
Nestorianismus befand sich damals in der vorteilhaftesten Lage,
die er überhaupt jemals eingenommen hat. Er wurde von den
Perserkönigen fast als die christliche Staatsreligion betrachtet,
wie wir gleich sehen werden haben sie sogar mit Gewalt allen
Christen des Reiches das dyophysitische Bekenntnis aufzwingen
wollen. Schon aus diesen Gründen ergibt sich, dass das
je-menensische Christentum, falls es überhaupt unter den neuen
Verhältnissen bestehen bleiben sollte, Nestorianisch werden
musste. Dazu kommt noch ein anderer Umstand. Bei dem
ausserordentlichen Missionseifer, der die Nestorianische Kirche
bis tief ins Mittelalter hinein kennzeichnet, dürfen wir sicher
voraussetzen, dass sie die günstige Gelegenheit, die ihr die
persische Eroberung zur Verbreitung ihres Glaubens bot,
gehörig auszunutzen verstand.1

Soweit das Christentum in den Gegenden Arabiens, die
der persischen Machtsphäre gehörten, also etwa östlich der
Linie von der Ostspitze Hadramauts bis Palmyra2, Eingang
gefunden hatte, scheint es schon zu dieser Zeit Nestorianisch
geworden zu sein. Wir kennen die Namen von sechs
Nestoria-nischen Bischofssprengeln an der Ostküste Arabiens. Von
diesen wird selbst der am meisten entlegene: cUman früh
errichtet worden sein. In den Konzilsakten werden Bischöfe von
’Uman in den Jahren 424, 544, 576 und 676 erwähnt.3 Auf
der Insel Sokotra südlich von Hadramaut fanden sich zur Zeit
des Kosmas Indikopleustes Christen, die ihre Geistlichen von
dem persischen Katholikos empfingen.4 Die Nestorianische

1 Wie schon Cheikho, Al-Nasränijja I, 67 vermutet.

- Gläser, Zivei Inschriften, 120.

3 Sachau, Zur Ausbreitung des Christentums in Asien, Abh. der
Berl. Akad. der Wiss. 1919. Phil. Hist. Kl j, 59. Die arabischen Berichte
von den politischen Verhandlungen Muhammeds erzählen zwar von Christen
in Bahrain, verraten aber keine Kenntnis vom Christentum in cUman vgl.
Sperber, Die Schreiben Muhammeds an die Stämme Arabiens, Mitteil. d.
Sem. f. or. Spr. Berl. 1916 XIX: 2, 21 if., 54 ff.

4 Sachau a. a. O. 69.

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