- Project Runeberg -  Kyrkohistorisk Årsskrift / Tjugutredje årgången, 1923 /
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(1900)
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - I. Undersökningar - Tor Andrae, Der Ursprung des Islams und das Christentum - I. Das Christentum in Arabien zur Zeit Muhammeds

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der ursprung des islams und das christentum

15 I

Dass die Nestorianer tatsächlich sich mit den arabischen
Eroberern sehr gut vertragen haben, lehrt uns eine sehr
interessante Stelle in den Briefen Isöjabs III (647—648), des zweiten
Nachfolgers Isö’jabs II. Die Mazüniten in ’Uman sind im Begriff,
zum Islam abzufallen, weil die Eroberer für die vertragsmässige
Bewilligung des DimmT-verhältnisses die Hälfte ihres Vermögens
als einmalige Abgabe fordern. Der Kathoiikos legt den Christen
dringend ans Herz, durch dieses Opfer ihren Glauben zu erretten.
Die Araber meinen es keineswegs so schlimm mit den Christen.
»Diese Araber vermeiden nicht nur, das Christentum zu
bekämpfen, sie empfehlen sogar unsere Religion, sie ehren die
Priester und Heiligen unseres Herrn und schenken den Klöstern
und Kirchen Gaben.» Zu diesem guten Verhältnis hat wohl
die Tatsache beigetragen, dass die Christologie der Nestorianer
den Muhammedanern weit besser zusagte, als diejenige der
Monophysiten. Diese waren auch zu dieser Zeit bei den neuen
Herrschern übel angeschrieben: »Die Araber dulden keineswegs
solche, die da behaupten, dass Gott gekreuzigt worden sei»,
versichert Isö’jat).1 Wir dürfen daher vermuten, dass der
Bischof Isö’dad von Hlra, der von Hälid getötet wurde, weil
er Gesandtschaften zwischen den Feinden der Muslimen und
den Römern besorgte2, Monophysit war.3 Die
Zuversichtlichkeit, mit der fëtfjab von der freundlichen Gesinnung der Araber
spricht, muss wohl doch auf festerer Grundlage als auf ein-

bevorstehenden Sieg der Araber offenbart. Er hat daher schon ehe die
Position Muhammeds fest gegründet war, ihm geschrieben und ihm seine
künftige Macht kundgetan. Später schloss er mit ihm einen Bund für »Alle
Christen, die in den Ländern wohnten, über die Muhammed — und seine
Glaubensgenossen nach ihm — herrschte, dass sie unter seinem Schutze in
ihren religiösen Gebräuchen, sowohl im Kultus als in (den Dispositionen
von) Kirche und Kloster ungestört bleiben dürften». Ibid. II, 14. Eine
ausführliche Redaktion desselben Vertrags wird Hist. Nest. P. O. XIII, 601 ff.
mitgeteilt; jede Kirche des Orients besass in der Tat eine eigene Form des
Schutzbriefes, vgl. Masrik 1909, 601 ff. 674 ff. Der Nestorianische Chronist
lässt übrigens den Kathoiikos selbst erst später eingreifen. Er sendet den
Bischof Gabriel von Maisän mit Gaben noch Medina, wo er doch erst nach
dem Tode Muhammeds eintrifft. P. O. XIII, 618 f.

1 Liber Efiist. Isojahbi III, C. S. Chr. Or. S. Syr. Ser. II 64, 251; ib. 73.

2 Nöldeke, Die von Guidi herausgegebene syrische Chronik, Sitzber.
der Wiener Ak. der W. 1893 IX, 45. Den Nestorianischen Christen im
Innern Persiens, die es mit den Persern halten mussten, ging es freilich
schlimmer. Ibid. 44.

: Monophysitische Bischöfe in Hlra werden mehrmals zu dieser Zeit
erwähnt. Bibi Or. Ill 2,606.

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