- Project Runeberg -  Kyrkohistorisk Årsskrift / Tjugutredje årgången, 1923 /
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(1900)
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - I. Undersökningar - Tor Andrae, Der Ursprung des Islams und das Christentum - I. Das Christentum in Arabien zur Zeit Muhammeds

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der ursprung des islams und das christentum

15 I

Zählung des AGAPIUS ist hier offenbar verworren. Nach
DIONYSIUS dem Patriarchen1 wurde der orthodoxe Patriarch schon
bei der Eroberung der Stadt 603 getötet, und dass die
Verfolgung gegen die Orthodoxen erst im Jahre 625, nur ein paar
Jahre vor der Zurücknahme Edessas durch Heraklius (628)
eingesetzt hätte, bleibt also ganz unwahrscheinlich. Die
verschiedenen Angaben über die religiöse Neuorientierung im eroberten
Edessa dürften in der Tat beide richtig sein. Durch
königliche Gewalt wurde die Stadt zuerst Nestorianisch, dann wieder
monophysitisch. In Jahre 603 lebte Sabrisöf noch. Bei der
Stellung, die dieser Mann beim König einnahm, ist es wenig
glaubhaft, dass der König damals die Edessener
aufgefordert habe, Monophysiten zu werden. Noch im Jahre
605 wird auf Königlichen Befehl der Nachfolger Sabrlèos
erwählt und die Ausdrucksweise im Synodalprotokoll zeugt von
einem sehr guten Verhältnis zum staatlichen Oberhaupt.2 In
den folgenden Jahren hat aber die Nestorianische Kirche einen
gewissen Verlust erlitten. Der einflussreiche Hofarzt Chosrau s,
Gabriel von Siggar, war aus irgend einer Veranlassung3 zum
Monophysitismus übergetreten und hat all seinen Einfluss bei
dem König dahin verwendet, die Nestorianer zu vertreiben.
Je länger desto mehr wurden sie aus der königlichen Gunst
verdrängt. Das Katholikat musste vom Jahre 609 bis zum
Tode Chosrau’s (628) unbesetzt bleiben. Es ist sehr
wahrscheinlich, dass Gabriel während dieser Zeit irgendwann bewirkt
hat, dass die Kirchen Edessas seinen Glaubensgenossen
ausgeliefert würden.

Es hat also in den ersten Jahren des siebenten Jahrhunderts,
eben etwa um die Zeit, da Muhammed zum Propheten berufen
wurde, die Nestorianische Kirche in Persien einen solchen
Einfluss besessen, dass die Herrscher sogar durch Zwangsmittel
alle ihre christlichen Untertanen dieser Kirche zuzuführen
bestrebt waren. Es ist ohne weiteres verständlich, dass diese
Tatsache sehr stark für eine Nestorianisierung Jemens zur Zeit
der persischen Eroberung spricht.

Welche Bedeutung das Christentum in Hlra für Mittel-

1 B. O. I, 425.

2 J. B. Chabot, Synodicon Orientale (Notices et Extraits des
Manu-sc-rits de la Bibl. Nat. XXXVII, 1902) 471 f.

5 Labourt a. a. O. 220 f.

12—23104. Kyrkohist. Årsskrift 1923.

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