- Project Runeberg -  Kyrkohistorisk Årsskrift / Tjugutredje årgången, 1923 /
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(1900)
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - I. Undersökningar - Tor Andrae, Der Ursprung des Islams und das Christentum - II. Dichter und Hanifen

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DER URSPRUNG DES ISLAMS UND DAS CHRISTENTUM 2 o i

hat hier zwei sonst nicht belegte Verse: »Durch Gott wird alles
Gute erzielt. Die Ansicht, dass er mehrere Personen sei, ist
Torheit. Er hat keinen Genossen (sarlk!)\ Er kennt, was die
Herzen verbergen.» Der zuerst angeführte Vers dürfte wohl
echt sein. Sein Inhalt hat aber offenbar einen muslimischen
Räwl veranlasst, die beiden bei Tibrizl belegten Verse
anzudichten, die deutlich als islamische Interpolation zu erkennen
sind. Eine ahnliche Überarbeitung hat wahrscheinlich eine
mehrmals besprochene Stelle in Zuhairs Mifallaka erfahren1:
»Verberget nicht vor Allah, was in euren Herzen ist, damit es
unbekannt bleibe, denn alles, was verborgen ist, weiss Alläh. Es
wird aufgeschoben (ju aliiiar) und in ein Buch verzeichnet und
aufgespart zum Tage der Rechenschaft oder es wird ohne
Aufschub C au jifaygal) bestraft.» Wie NÖLDEKE2 meint, könnte
noch v. 27 echt sein.3 Der folgende Vers aber enthält eine
Ausführung des vorangehenden Gedankens, wie sie einem
Muslim selbstverständlich war. Die Anklänge an koranischen
Sprachgebrauch sind hier allzu auffällig. Man beachte
votallem die Ausdrücke juahhar-ju aytjal, öfters im Koran vom
Aufschieben oder Heranrücken des Gerichtstages (z. B. Sur.
6: 57; 16: 63); weiter die Phrase jaumu-l-hisäb (Sur. 38: 15, 25, 53;
40: 28); dass Gott die Taten der Menschen in einem kitäb
aufzeichnet, ist ja ein christlicher Gedanke, im Koran aber
ausserordentlich beliebt (z. B. 10:62, 21:94, 36: ii, 82:10 — 12).

Nicht selten herrscht gerade betreffs der in religiöser Hin-

1 Ahlwardt, The six ancient arabic -poets (London 1870) 95. Ibn
Kutaiba beweist mit diesem Verse, dass Ziihair an die Auferstehung geglaubt
habe, Kitäb dl-sfr, ed. de Goeje, 58.

2 Fünf Mo’allaqät (Sitz. Ber. d. Wiener Ah. d. Wiss. Phil. Hist. Kl.
Bd. 144) 30. Die Echtheit behauptet Lyali., The Diwans of ’Abxd ibn at-^Abras
etc. (Gibb. Mem. XXI) 17, Nicholson, A literary History of the Arabs
(London 1907) 117.

3 Der Anklang an Sure 3: 27 ist freilich höchst bedenklich, besonders
in der von Cheikho, Su’arä’ al-Nasränijja, 518, bevorzugten Lesart Tibrlzls,
ed.lyall (Calcutta 1894) 59,/e sudürikum stattfi nufüsikum. Der letzte Ausdruck
aber auch Sure 17: 26. Zuhair ist freilich auch sonst einer der wenigen
vorislamischen Dichter, bei denen religiöse Gedanken nicht allzu selten auftreten.
In einem Gedicht an Harim b. Sinän (Ahlw. 99) sagt er: »Die
Frömmigkeit (al-tahuä) gehört zu seinem Charakter. Gott und die Güte gegen die
Seinigen schützen ihn vor schlimmen Ausgleitungen.» Takwä auch in einem
moralisierenden Gedicht, das Mutalammis zugeschrieben wird, Su’ara’
al-Nasränijja, 343.

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